Bei einem Blick auf die gerade abgeschlossene Saison gibt es drei wichtige Themenkomplexe: Das Sportliche – die Gesundheit – die Wirtschaftlichkeit. In allen Bereichen war die Saison 2020/2021 eine sehr bewegte Zeit. Nach dem Saisonabbruch der Saison 2019/2020 ging die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga in einen ungewisse Zukunft, denn aufgrund der sich ständig ändernden Bedingungen im Rahmen der Pandemie war lange nicht klar, ob die Saison 20/21 überhaupt vollständig abgeschlossen werden kann. Dies ist inzwischen gelungen und schon allein das ist ein großer Erfolg für den deutschen Handball-Sport.
Die Gesundheit steht an erster Stelle und so ist es eine erste wichtige Feststellung wert, dass die Handball-Liga zwar etliche Infektionen bei den Spielern und Mitarbeitern erleben musste, aber darunter waren nur sehr vereinzelt schwere Verläufe. Einige Mannschaften mussten aufgrund von Erkrankungen in den eigenen Reihen in Quarantäne. FRISCH AUF! dagegen musste lediglich zweimal in eine Schutz-Quarantäne, weil sich bei anderen Mannschaften Infektionen ergeben hatten. In der eigene Mannschaft gab es in der „Göppinger Blase“ keinen einzigen Infektionsfall und allein dafür gebührt der FRISCH AUF!-Mannschaft ein großes Lob, denn sie hat sich über die gesamte Saison sehr aufmerksam an die Hygiene-Regelungen gehalten. Die Liga hatte ja mit dem Saisonstart bis Oktober 2020 gewartet und danach bis Ende Juni 2021 durchgespielt. Und dies mit einer 20er Liga. Die Quarantänen führten zu vielen Nachholspielen, die aber dank der großartigen Arbeit des HBL-Spielleiters Andreas Wäschenbach und dank der Flexibilität der Vereine alle ausgetragen werden konnten. Der Handballsport konnte so – zwar im Wesentlichen ohne Zuschauer in den Arenen – aber doch eine umfassende und ja auch spannende Saison durchziehen und war insbesondere über die TV-Partner wesentlich präsenter als die Ligen im Basketball und Eishockey.
Nicht so umfangreich darlegen möchten wir hier den wirtschaftlichen Part. Trotzdem ist es wichtig, auf die Treue der Sponsoren besonders hinzuweisen. Sie bilden seit dem ersten Lockdown das Rückgrat der Überlebensfähigkeit der Vereine und damit der Profisportart Handball. FRISCH AUF! jedenfalls hat hier eine überragende Unterstützung erfahren. Das zweite Standbein waren die Staatshilfen, gefolgt von den prozentual durchaus nennenswerten Gehaltsverzichten von Spielern und Mitarbeitern. Last but not least haben auch die FRISCH AUF!-Fans einen Beitrag geleistet, wenngleich bei Ihnen im Vordergrund steht, dass sie dem Handball und FRISCH AUF! vom Interesse her verbunden bleiben. Derzeit besteht die Aussicht, dass zur neuen Saison nennenswerte Zuschauerzahlen zugelassen werden können. Aber Genaues wird man erst im Laufe des Sommers sagen können.
Nun zum Sport: FRISCH AUF! hat eine sehr wechselhafte Saison erlebt. Bis Jahresende 2020 lief es eigentlich im erwartbaren Rahmen. Vielen Heim-Unentschieden standen die überzeugenden Siege in Nordhorn, Essen und Coburg sowie vor allem in Leipzig gegenüber. Im Februar explodierte das Team von Trainer Hartmut Mayerhoffer aber förmlich. Neun HBL-Siege in Folge mit den Höhepunkten von zwei Siegen gegen die Rhein-Neckar Löwen in Hin- und Rückspiel sowie einem überzeugenden Heimsieg gegen die Füchse Berlin brachten FRISCH AUF! auf den fünften Platz nach vorne. Danach aber rutschte FRISCH AUF! in einen Formabschwung. Nach der Derbyniederlage in Stuttgart setzte die FRISCH AUF!-Mannschaft ein Ausrufezeichen mit einer Topleistung samt Punktgewinn gegen die SG Flensburg-Handewitt, und auch das nachfolgende Heimspiel gegen Essen gab mit dem deutlichen Sieg Anlass zur Hoffnung auf Besserung. Danach aber gab es acht zum Teil sehr knappe Niederlagen in Folge und Platz 5 war aus den Augen. Im Schlussspurt gelangen immerhin noch zwei Siege, die das ordentliche Punktekonto von 42:34 Punkte einbrachten und auf Platz 7 führten. FRISCH AUF! ist dabei punktgleich mit dem Sechsten SC DHfK Leipzig. In der Heimtabelle landete FRISCH AUF! mit 25:13 Punkten auf Platz 8, während auswärts bei 17:21 Punkten Platz 9 zu Buche steht.
Das überragende Statistik-Kriterium der Saison aus FRISCH AUF!-Sicht ist der zweite Platz von Marcel Schiller in der Torschützenliste mit 270/120 Treffern in 38 Spielen. Zweitbester FRISCH AUF!-Torschütze ist Sebastian Heymann, der mit seinen 148 Treffern an 26. Stelle der Torschützen steht (14. Platz unter den Feldtorschützen). Mit insgesamt 1055 erzielten Treffern steht die FRISCH AUF!-Offensive auf Platz 8. In der Defensive stellt FRISCH AU! dieses Jahr nur die 11.-beste Abwehr anhand der 1046 Gegentreffer. Nicht von der Hand zu weisen ist hierbei, dass FRISCH AUF! bei der Anzahl der Paraden (377) nur auf Platz 18 landet. Jacob Bagersted war erneut einer der besten Abwehrspieler der Liga, weist allerdings dieses Mal mit 30 Zweiminutenstrafen und zwei Roten Karten eines der fünf höchsten Strafmaße der Liga auf. Ihm folgt Kresimir Kozina mit 24 Zeitstrafen und 1 Roten Karte, was jedenfalls auch für seinen Einsatzwillen spricht. Im Angriff sind neben Marcel Schiller und Sebastian Heymann noch Nemanja Zelenovic (127), Kresimir Kozina (111/3), Tim Kneule (90) und Tbias Ellebaek (71) als Haupttorschützen zu nennen.
PM FRISCH AUF!Göppingen
