Mit Kantersieg den Relegationsrang behauptet

Die FRISCH AUF Frauen lösen die Pflichtaufgabe gegen Schlusslicht Ketsch und bleiben nach dem 35:22 (17:11) weiterhin einen Zähler vor Buchholz-Rosengarten

Konkurrent Buchholz legte am Samstag gegen ein dezimiertes Team aus Leverkusen vor, die FRISCH AUF Frauen zogen am gestrigen Muttertag nach: Mit einem 35:22 (17:11) im baden-württembergischen Derby gegen das Schlusslicht Kurpfalz Bären Ketsch hat sich das Team von Trainer Nico Kiener den Relegationsplatz zurückgeholt. Zudem revanchierte sich Frisch Auf für die 23:25-Niederlage aus der Vorrunde, dem bislang einzigen Ketscher Sieg, und tat obendrein noch etwas für das Torverhältnis. „Darauf könnte es ja noch ankommen“, sagte ein zufriedener Trainer Nico Kiener. „Die Mannschaft hat dem Druck standgehalten. Jeder hat versucht, das Beste aus sich herauszuholen. Wir sind weiter im Geschäft und wollen jetzt gegen Leverkusen vorlegen.“

Erfolgreichste Werferinnen der FRISCH AUF Frauen waren Michaela Hrbkova (Foto) und Anja Brugger, die zusammen 18 Treffer erzielten. Auf die Rechtsachse war einmal mehr Verlass, aber auch die in der 20. Minute eingewechselte Torhüterin Oliwia Kaminska hatte großen Anteil am Sieg. „Ihre Paraden und die Einwechslung von Lina Krhlikar in der Abwehr haben uns geholfen und mehr Sicherheit gegeben, um bis zur Pause auf 17:11 davonzuziehen.“

Auch Oliwia Kaminska war glücklich: einerseits über ihre eigene Leistung, andererseits über den klaren Heimerfolg und die überzeugende Teamdarbietung: „Wir wussten, dass wir dieses Spiel gewinnen müssen und standen durch den Sieg von Rosengarten gegen Leverkusen noch mehr unter Zugzwang. Es ist uns gelungen, die Fehler aus dem Oldenburg-Spiel zu korrigieren. Wir waren konstanter als in der Vorwoche und sind die ganze Partie über fokussiert geblieben. Wir wollten diese beiden Punkte unbedingt holen.“ Dass es ein Sieg in dieser Deutlichkeit wurde, freute Kaminska ebenfalls sehr.

Zwar konnten sich die Einheimischen gegen den motivierten Tabellenletzten in der Anfangsphase bereits auf drei Treffer absetzen (5:2, 6.), doch in der 19. Minute lagen die Bären beim 10:10 wieder gleichauf. In dieser Phase hatten die FRISCH AUF Frauen vorne ihre Chancen nicht verwertet und zu hektisch agiert, was die mit einem 7:6 agierenden Gäste ausnutzten, um wieder heranzukommen. Nico Kiener tauschte nun die Torhüterin und brachte Kaminska für Anne Bocka. Kaminska zog den Gästen in der Schlussphase der ersten Hälfte den Zahn und hielt gleich nach ihrer Einwechslung einen Siebenmeter von Cara Reuthal samt Nachwurf und beim Stande von 16:11 einen weiteren Strafwurf von Saskia Fackel. Kiener nahm 18 Sekunden vor dem Ende der ersten 30 Minuten eine Auszeit und wollte unbedingt, dass sein Team noch ein Tor erzielt. Dieses gehorchte und sattelte durch die nicht zu haltende Hrbkova einen Treffer drauf zum 17:11-Pausenstand.

Kaminska war auch gleich nach Wiederanpfiff zur Stelle und wehrt die ersten beiden Abschlüsse der Gäste ab, sodass Frisch Auf sich mit einem 3:0-Lauf in den ersten sechs Minuten auf 20:11 absetzen konnte. Ketsch versuchte es nach einer Auszeit seines Coaches Adrian Fulladjusch mit einer offensiven 3:2:1-Abwehr, doch darauf stellten sich die Göppingerinnen schnell ein. Beim 21:11 (37.) betrug der Vorsprung erstmals zehn Treffer, am Ende standen satte 13 Tore Plus auf der Anzeigetafel. Eine Premiere gab es in der Schlussphase auch noch: Die 16-jährige Lea Watzl durfte ihre ersten Spielminuten im Oberhaus absolvieren.

Am kommenden Samstag müssen die Göppingerinnen gegen Leverkusen einen weiteren Heimsieg folgen lassen, um die Chancen auf den Klassenerhalt zu wahren. Da die Handball-Luchse beim Pokal-Final-Four in Stuttgart im Einsatz sind, greifen diese erst am Mittwoch in einer Woche gegen den FSV Mainz 05 wieder ins Ligageschehen ein. „Wir müssen zuerst nach uns schauen, dann nach der Konkurrenz und was noch möglich ist“, sagt Kiener.

So spielten sie:

FRISCH AUF Frauen: Bocka, Kaminska, Lengyel; Andjic (4), Brugger (8), Ehmann, Frey (1), Ioneac (1), Hrbkova (10), Krhlikar (1), Marcikova (2), Morf (1), Tinti (1), Watzl, Welter, Wolf (6/4)
Kurpfalz Bären Ketsch: Moormann, Wiethoff; Brand (1), Engelhardt (5), Fackel (3), Feiniler (3), Haupt (1), Hinzmann, Marmodee (2), Michels (1), Möllmann, Reuthal (4/4), Sommerrock (2), Völker
Schiedsrichter: Thomas Kern/Thorsten Kuschel (Bellheim/Karlsruhe)
Zeitstrafen: 4:4-Minuten
Siebenmeter: 4/4 – 4/6
Zuschauer: 0

Frank Höhmann

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