Überflieger kommt zum Derby – Die FRISCH AUF Frauen treffen an diesem Samstag um 19 Uhr im ersten Heimspiel von Nico Kiener auf die Neckarsulmer Sport-Union

Aller guten Dinge sind drei: Darauf baut man bei den Göppinger FRISCH AUF Frauen vor dem Heimspiel an diesem Samstag um 19 Uhr in der Göppinger EWS-Arena (live bei sportdeutschland.tv) gegen die Neckarsulmer Sport-Union. Es ist das dritte Spiel unter dem neuen Coach Nico Kiener und das erste für ihn in der eigenen Halle.

Die Ausgangslage hat sich gegenüber den Partien zuvor in Blomberg (22:29) und Bensheim (24:30) jedoch nicht verändert: Die FRISCH AUF Frauen gehen als Underdog in das Derby gegen den Überflieger aus dem Unterland. Die Mannschaft von Trainerin Tanja Logvin steuert auf ihre beste Platzierung seit dem Aufstieg vor fünf Jahren zu und liegt mit nur neun Minuspunkten auf Rang fünf der Tabelle vor höher eingeschätzten Teams wie Thüringen oder Bayer Leverkusen. „Das wird erneut eine sehr schwierige Aufgabe für uns, aber wir gehen in jede Partie mit der Absicht, sie gewinnen zu wollen“, sagt der Göppinger Trainer und ergänzt: „Es ist bitter, wenn du jede Woche mit einer Enttäuschung ins Training starten musst. Aber die Mannschaft lässt den Kopf nicht hängen und möchte sich jetzt endlich belohnen und strebt vehement nach diesem erlösenden Erfolgserlebnis.“

Die Partie in Bensheim sei lange offen gewesen, die Hinausstellungen ein Grund dafür, dass man entscheidend ins Hintertreffen geriet. „Das waren zu viele Zeitstrafen, auch wenn zwei, drei unglücklich waren und man darüber diskutieren kann, ob man diese geben muss. Aber daran können wir arbeiten. Wir müssen versuchen, hier künftig cleverer zu Werke zu gehen“, sagt Kiener, der in dieser Woche die Trainingszeit auch mal auf einen Vormittag gelegt hat und verstärkt Über- und Unterzahlsituationen trainieren ließ. Kiener hofft, dass sein Team gegen Neckarsulm einen weiteren Schritt nach vorne macht. Punkte werden gegen den württembergischen Konkurrenten nicht vorausgesetzt, verschmähen würde man sie bei Frisch Auf aber keinesfalls. Man werde versuchen, alles für eine Überraschung zu investieren und nicht auf eine Niederlage mit nur fünf Toren Differenz aus zu sein.

Ein besonderes Spiel ist das Derby für die beiden Ex-Neckarsulmerinnen Louisa Wolf und Oliwia Kaminska. Erstere kann ihren neuen Teamkolleginnen jedoch nicht helfen. Der vorzeitige Wechsel nach Göppingen beinhaltet die Vereinbarung, dass die 26-Jährige im Derby nicht zum Einsatz kommt. „Auch wenn Louisa uns am Samstag nicht helfen kann, bin ich froh, dass sie uns dafür in den restlichen Begegnungen zur Verfügung steht und der Transfer überhaupt möglich war“, sagt Nico Kiener. Die im Herbst vergangenen Jahres aufgrund des langfristigen Ausfalls von Jasmina Rebmann-Jankovic nachverpflichtete Torhüterin Oliwia Kaminska dagegen ist mit dabei und heiß auf das Derby gegen ihren Ex-Verein, der bei den Siegen gegen den Thüringer HC (38:32) und beim 35:31 in Bad Wildungen sich in Torlaune präsentierte und zuvor beim 29:31 gegen das Topteam aus Dortmund haarscharf an der Sensation vorbeischrammte. „Ich freue mich sehr darauf, gegen Spielerinnen zu spielen, mit denen ich vor meinem Wechsel nach Göppingen Tag für Tag zusammen trainiert habe“, sagt die 22-Jährige. Es benötige sicher 200 Prozent, um das Spiel für sich zu entscheiden. Man müsse einfach Tor für Tor und Ballgewinn für Ballgewinn schauen, ob und was möglich sei und dann kühlen Kopf bewahren. „Wir wollen alles geben bis zum Ende und guten Handball spielen. Und dann sehen wir, was dabei für uns herausspringt.“

Und während Trainer Nico Kiener einerseits an der Herkulesaufgabe Klassenerhalt und dem ersten doppelten Punktgewinn arbeitet, ist er andererseits mit dem Projekt Neuausrichtung und der neuen Spielzeit zugange. Am Mittwoch stellten die FRISCH AUF Frauen in der 19-jährigen Luisa Scherer ihren ersten Zugang für die Saison 2021/2022 vor. „Luisa ist sehr strukturiert und leistungswillig. Sie hat bereits sehr früh damit begonnen, alles selber zu managen, um von ihrem Wohnort nach Nellingen zu kommen“, sagt Kiener. Ihre Eigeninitiative habe dazu beigetragen, dass sie sich immer weiter verbessert und schließlich für die Nationalmannschaft der Juniorinnen empfohlen habe.

Frank Höhmann

 

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