Jeder Asthmaanfall ist ein medizinischer Notfall, den man am besten sofort behandelt. Hier erfahren Sie mehr über Asthmaanfälle, ihre Symptome und mögliche Gegenmaßnahmen.
Mit der richtigen Notfallbehandlung kann man die Symptome eines Asthmaanfalls schnell lindern. Zu den typischen Anzeichen eines Anfalls gehören Atembeschwerden, ein trockener Husten und ein Engegefühl in der Brust.
Anzeichen für eine Verschlimmerung der Symptome
Folgende Anzeichen deuten darauf hin, dass sich das Asthma verschlimmert und ein Anfall bevorstehen könnte:
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Gebrauch eines Relievers öfter als zweimal pro Woche
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Nächtliches Aufwachen durch Asthma
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Spürbare körperliche Einschränkungen
Asthmaanfälle und Exazerbationen
Ein Asthmaanfall kann einige Minuten oder mehrere Stunden dauern. Sobald der Anfall vorüber ist, normalisiert sich die Atmung wieder und die Symptome klingen schnell ab. Manchmal geschieht das von selbst oder nach einer Notfallbehandlung.
Von einer Exazerbation spricht man, wenn sich die Symptome deutlich verschlimmern und lange anhalten. Eine Asthma-Exazerbation kann über mehrere Tage lang anhalten. Manchmal tritt sie plötzlich auf und verschlimmert sich schnell.
Jeder Asthmaanfall ist ein medizinischer Notfall, bei dem man sofort einen Notarzt verständigen muss.
Die Behandlung von Asthma-Exazerbationen basiert auf der Anwendung von schnell wirkenden Bronchodilatatoren zum Inhalieren. Sie werden in höheren Dosen als bei einem Asthmaanfall verabreicht. Je nachdem, wie sich die Symptome und die Lungenfunktion eines Patienten entwickeln, bestimmt der behandelnde Arzt, welcher Bedarf an Medikamenten voraussichtlich bestehen wird und wie lange die Behandlung dauern wird.
Bei erheblichen Atemschwierigkeiten oder anhaltenden Beschwerden trotz wiederholter Einnahme der Notfallbehandlung kann der Arzt Kortikosteroide in Tablettenform gegen die Entzündung der Bronchien verschreiben.
Wenn die Anzeichen einer Exazerbation sich trotz Behandlung nicht bessern oder sich der Zustand des Patienten sehr schnell verschlechtert, führt eine Exazerbation zu einer Notfalleinweisung ins Krankenhaus.
In jedem Fall ist eine engmaschige medizinische Nachsorge wichtig. Während der Untersuchungen entscheidet der behandelnde Arzt auf der Grundlage der klinischen Anzeichen über die richtige Behandlung und sucht nach den Ursachen der Exazerbation, um sie künftig zu verhindern.
Medikamente gegen Asthmaanfälle
Damit ein Anfall oder eine Exazerbation erst gar nicht auftritt, wenden Asthmatiker langfristige Medikamente zur Vorbeugung an, die sogenannten Controller. Dazu gehören Inhalatoren mit Kortikosteroid (etwa Budesonid, Fluticason und Ciclesonid), Leukotrien-Modifikatoren und lang wirkende Beta-Agonisten zum Inhalieren wie Salmeterol und Formoterol.
Bei akuten Beschwerden helfen schnell lindernde Medikamente, die sogenannten Reliever. Für eine schnelle Wirkung kann ein Asthmaspray Salbutamol oder einen kurz wirksamen Beta-Agonisten wie Albuterol oder Levalbuterol enthalten.
Die konkrete Wahl der Medikamente für den Notfall erfolgt immer nach einer Absprache zwischen Arzt und Patient. Dabei muss man die medizinische Vorgeschichte, etwa Anfälle in der Vergangenheit, in Betracht ziehen.
Das Wichtigste bei der Behandlung eines Asthmaanfalls ist eine möglichst schnelle Erweiterung der Bronchien, damit der Patient wieder leichter atmen kann.
Als Vorsichtsmaßnahme sollten alle Asthmatiker einen Notfallinhalator bereithalten, um auf einen Anfall vorbereitet zu sein.
Ein personalisierter Asthma-Aktionsplan
Die wirksame Behandlung von Asthma kann schwierig sein, weil die Symptome manchmal plötzlich und unvorhersehbar auftreten. Mit der Hilfe ihres behandelnden Arztes können die Patienten einen Asthma-Aktionsplan erstellen und darin festlegen, welche Maßnahmen bei einem Anfall sinnvoll sind.
Dieses schriftliche Dokument enthält die Medikamente, die bei einem Anfall helfen und ihre Dosierung. Es listet auch genau auf, was man bei einem Notfall tun kann und wen man um Hilfe bitten sollte.
In jedem Asthma-Aktionsplan sind allgemeine Maßnahmen beschrieben, die für alle Menschen mit Asthma gelten. Er enthält aber auch Maßnahmen, die an die individuelle Situation des Patienten angepasst sind. Der behandelnde Arzt füllt die Abschnitte aus, die sich mit den Symptomen, den Medikamenten und den Maßnahmen im Falle eines Asthmaanfalls beschäftigen. Es ist sinnvoll, den personalisierten Plan immer wieder anzupassen.
Momentan gibt es eine Reihe von Vorlagen für Asthma-Aktionspläne. Es ist am besten, denjenigen zu verwenden, der vom behandelnden Arzt oder von der Krankenkasse vorgeschlagen wird.
Foto von Sasun Bughdaryan von unsplash
PM