BAD BOLL: AUF DEM WEG ZUR „SORGENDEN GEMEINSCHAFT“

Das Bad Boller Quartiersprojekt „Gut leben für Jung und Alt“ macht sehr gute Fortschritte. „Der Schlüssel zum Erfolg ist das in Bad Boll stark ausgeprägte ehrenamtliche Engagement“, erläuterte die Quartiersmanagerin Kerstin Ensslen vor dem Kreisseniorenrat.

Kerstin Ennslen erklärte, dass in den die einzelnen Themenfeldern ein außerordentlich intensives und breites ehrenamtliches Engagement vorhanden sei, das die personalintensiven Aufgabenfelder nachhaltig absichert und die entsprechenden Verantwortlichkeiten überzeugend wahrnimmt. Dabei spielt der Bad Boller Dorfladen als zentrale Anlaufstelle für die gesamte Bürgerschaft eine große Rolle als Kommunikationszentrum in der Gemeinde.

Kooperationspartner des Quartiersprojekts sind der Landkreis, die Gemeinde Bad Boll, der Dorfladen (eingetragene Genossenschaft mit bisher über 600 Mitgliedern) sowie als einer der Zuschussgeber das Landesministerium für Soziales, Gesundheit und Integration. Von dort fließen Fördermittel in das auf zwei Jahre angelegte Boller Projekt; danach muss es ohne Fördermittel größeren Stils auskommen.

Für die angestrebte Nachhaltigkeit trägt der sehr gut angenommene Dorfladen bei, dessen Sortiment derzeit überarbeitet wird. Kerstin Ennslen berichtete, dass ein großer Teil des Umsatzes auf Bio-Waren entfallen, was unter anderem erklärt, warum das Preisniveau im Dorfladen einige Prozente höher liegt als in einem klassischen Supermarkt auf der grünen Wiese. Idealerweise arbeitet die Quartiersmanagerin im Dorfladen mit und ist dort für die Biowaren zuständig: Dadurch wird der Dorfladen mit den Quartiersaufgaben vernetzt und eine bürgernahe und bedürfnisgerechte Struktur hergestellt, die auf vorgebrachte Anliegen unmittelbar eingehen kann.

„Ein „Bürger/innen-Rat“ befasst sich mit der Frage, was es aus der Sicht der Bürgerinnen und Bürger „für ein gutes Leben“ in Bad Boll noch braucht. Für dieses Gremium wurden die Mitglieder nach dem Zufallsprinzip berufen, dessen Vorschläge auf Realisierungschancen hin überprüft und der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Für den Dorfladen, der in der Rechtsform einer eingetragenen Genossenschaft geführt wird, können die Boller Einwohner Anteile erwerben; es ist also ihr Dorfladen, der für sie arbeitet und nicht einer Gewinnabsicht unterworfen ist.  „Allerdings müssen wir auf Dauer kostendeckend arbei-ten“, sagte Kerstin Ennslin. „Mit dem Dorfladen ist eine Wiederherstellung der Nahversorgung in der Dorfmitte gelungen und ein lebendiger Ort der Begegnung und Kommunikation entstanden, der sehr gut angenommen wird.“

lgen Jahren auch in Bad Boll eine demografische Entwicklung spürbar werden wird, auf die das Quartiersprojekt frühzeitig Lösungen erarbeiten will“, heißt es in der Projektbeschreibung. Insbesondere wohnungsnahe Institutionen und Einrichtungen müssten zentral und gut erreichbar platziert werden“, schlug die Quartiermanagerin vor. „Hier hat die Kur- und Bädergemeinde einen originären Auftrag zu erfüllen.

Auch Eckwälden wollen die Projektverantwortlichen nicht links liegen lassen, sondern auch dort das Engagement für das Gemeinwesen fördern, unter anderem durch eine Kooperation mit dem bestehenden Pflegeheim und dem Institut. Ein neuer Versuch für einen Eckwäldender Dorfladen ist ebenfalls in der Diskussion.

Der Vorsitzende des Kreisseniorenrates, Frieder Kauderer, betonte, dass durch Belebung der dörflichen Strukturen natürliche Begegnungen im Alltag wieder möglich werden und so auch ein wichtiger Beitrag gegen Isolation und Einsamkeit entstehe.

 

PM Kreisseniorenrates Göppingen

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