#Böllerciao: PETA fordert von Innenministerkonferenz Verbot privater Silvesterfeuerwerke

Böllerverbot jetzt: Als Teil des Bündnisses der Deutschen Umwelthilfe hat PETA zu Beginn des Jahres einen offenen Brief samt 2 Millionen Unterschriften für ein Böllerverbot in Deutschland an das Bundesinnenministerium übergeben. Vom 11. bis 13. Juni findet nun die Innenministerkonferenz statt und auf der Tagesordnung steht eine entsprechende Beschlussvorlage. PETA fordert die Teilnehmenden und den Bundesinnenminister Alexander Dobrindt auf, den Beschluss zu fassen und endlich zu handeln. Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass der lautstarke Jahreswechsel insbesondere für Wildtiere, aber auch für tierische Mitbewohner immensen Stress und mitunter Lebensgefahr bedeutet. Zudem schaden die Feuerwerkskörper der Umwelt und sind auch für Menschen eine Gefahr.

„Nun haben es die Innenministerinnen und Innenminister der Länder in der Hand. Sie können unzähligen Tieren den Silvesterhorror ersparen“, so Björn Thun, Fachreferent bei PETA. „Jede und jeder, die oder der jetzt nicht für diesen Beschluss stimmt, trägt die Mitverantwortung für traumatisierte und tote Tiere, für Verletzungen, für alle Arten von psychischen und physischen Schäden, die Feuerwerkskörper jedes Jahr in Deutschland anrichten.“

Nach der Übergabe des offenen Briefes Anfang des Jahres hatte das Bundesinnenministerium Vertreter der Länder eingeladen, um über das Thema zu sprechen. Nun hat Bremen als aktueller Vorsitz der Innenministerkonferenz das Thema privates Silvesterfeuerwerk auf die Tagesordnung gesetzt. Wenn der Beschlussvorlage zugestimmt wird, muss sich das Bundesinnenministerium mit weiteren Handlungsmöglichkeiten für Kommunen beschäftigen (Änderung § 24 SprengV).

Bevölkerung unterstützt mehreren Umfragen zufolge ein Verbot

Die meisten Umfragen stimmen für ein Silvesterfeuerwerkverbot. Eine zwischen dem 10. und 13. Januar 2025 durchgeführte, von PETA beauftragte repräsentative INSA-Umfrage unter 2.005 Befragten ergab, dass 58 Prozent der Deutschen ein bundesweites generelles Verbot von privatem Feuerwerk an Silvester befürworten. Laut einer bereits 2018 von PETA beauftragten GfK-Umfrage würden 58,2 Prozent der Befragten gerne auf knallendes Feuerwerk in der Neujahrsnacht verzichten. Mehrere große Baumarktketten wie Hornbach, Globus Baumärkte, Obi und Bauhaus gingen mit gutem Beispiel voran und haben Silvesterfeuerwerk bereits ausgelistet.

Hintergrundinformationen

Insbesondere Wildtiere leiden aufgrund der lauten Feuerwerkskörper unter massivem Stress. Die extreme Geräuschkulisse lässt sie in der Regel flüchten. Dieser außergewöhnliche Stress kann die Tiere im schlimmsten Fall so schwächen, dass sie die Wintermonate nicht überleben. Und das gerade in einer Zeit, in der sie nur begrenzte Energie- und Nahrungsreserven zur Verfügung haben. Rauchschwaden und helle Leuchtraketen können außerdem zu Desorientierung führen, ihnen die Sicht nehmen und sie blenden, sodass sie Hindernissen nicht mehr rechtzeitig ausweichen können. [1] Es dauert häufig Tage oder sogar Wochen, bis sie sich von diesem Schock erholt haben.

Auch Hunde, Katzen, Vögel und viele andere tierische Mitbewohner sind beim Jahreswechsel großem Stress ausgesetzt. Jedes Jahr verzeichnen Tierkliniken zahlreiche Fälle von Tieren, die während der Silvesternacht behandelt werden müssen. Zudem führen die lauten Feuerwerkskörper immer wieder zu Unfällen. So liefen in den vergangenen Jahren beispielsweise Pferde auf Straßen. Panische Kraniche und Gänse flogen in Autos, weil sie die Orientierung verloren hatten.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.

Weitere Informationen
PETA.de/Themen/Wildtiere-Silvester
PETA.de/Neuigkeiten/Feuerwerksverbot-Silvester

PETA Deutschland e.V. ist mit über 1,5 Millionen Unterstützenden die größte Tierrechtsorganisation des Landes und setzt sich durch Aufdecken von Tierquälerei, Aufklärung der Öffentlichkeit und Veränderung der Lebensweise dafür ein, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.

PM PETA Deutschland e.V.

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