NABU: Waldnaturschutzkonzeption 2030 wäre ein großer Erfolg, wird ohne Mittel aber ihre Ziele verfehlen

Inhaltlich überzeugt die Waldnaturschutzkonzeption 2030 für Baden-Württemberg den NABU-Landesvorsitzenden und Waldexperten Johannes Enssle: „Wald ist mehr als Holz, er ist Lebensraum, Wasserspeicher, Trinkwasserfilter und ein wichtiger Kohlenstoffspeicher. Die Waldnaturschutzkonzeption 2030 verknüpft bestehende Maßnahmen und Konzepte im Land, um den Wald mit seinen Ökosystemleistungen ganzheitlich zu betrachten. An diesem schlüssigen Konzept haben alle relevanten Stakeholder mehrere Jahre intensiv mitgearbeitet. Würde es umgesetzt, wäre das ein großer Schritt und ein riesiger Erfolg. Aber leider fehlen dem Konzept dafür die notwendigen finanziellen und personellen Mittel. Wenn das so bleibt, werden die Landesforstverwaltung und ForstBW die Ziele nicht erreichen können.“

Enssle: „Ohne die notwendigen Mittel wird es nicht funktionieren“

Konkret geht es darum, besonders bedrohte Arten im Wald zu erhalten, Lebensräume miteinander zu vernetzen, Moore zu renaturieren und den Wald als Wasserspeicher und Kohlenstoffsenke zu stärken. „Das alles sind wichtige Ziele, aber Papier ist geduldig. Ohne die notwendigen Mittel wird es nicht funktionieren. Es braucht den politischen Willen, das Konzept zu beleben sowie mit personellen und finanziellen Ressourcen auszustatten.“

Nach Berechnungen der Verwaltung wären insgesamt jährlich 20,5 Millionen Euro und 57 Stellen notwendig, um das Konzept landesweit und über alle Waldbesitzarten hinweg gut umzusetzen, so Enssle. „Allein im Staatswald geht es dabei um zwei Stellen und jährlich etwa sieben Millionen Euro. Im aktuellen Haushalt des Landes sind aber nicht ansatzweise diese Mittel zur Verfügung gestellt worden. Für ForstBW sind für die Jahre 2025 und 2026 gerade mal 500.000 Euro pro Jahr vorgesehen, für die Folgejahre nur 300.000 Euro. Das ist deutlich zu wenig und demotiviert die Mitarbeitenden im Staatswald und in der Forstverwaltung. Wir erwarten von Forstminister Peter Hauk, dass er sich hinter das Konzept stellt und sich für eine bessere Finanzierung und Umsetzung einsetzt. Dabei unterstützen wir ihn gerne“, sagt der NABU-Landeschef.

 

PM NABU Baden-Württemberg

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