Heute hat der Bundesrat den Entwurf des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes gebilligt, allerdings mit zahlreichen Änderungswünschen. Die Debatte um die Tierhaltungskennzeichnung zieht sich bereits über Monate hin und wird PETAs Erwartung nach lediglich Verbrauchertäuschung und Greenwashing zur Folge haben. Die heutige Diskussion im Bundesrat kommentiert Agrarwissenschaftlerin Scarlett Treml, PETA-Fachreferentin für Tiere in der Agrarindustrie:
„Es ist blanker Hohn, von Fortschritt in Sachen „Tierwohl“ zu sprechen und gleichzeitig ein verpflichtendes Label auf den Markt zu werfen, das die Haltung von Schweinen auf tierquälerischen Vollspaltenböden immer noch erlaubt. Wie bereits der Vorgänger-Entwurf für eine Tierhaltungskennzeichnung, ist auch der aktuelle ein trauriger Rückschritt oder bestenfalls ein „Weiter so“ in Sachen Tierhaltung. Wir lehnen daher auch die neue Version in jeder Hinsicht ab. Die ersten drei Stufen der Tierhaltungskennzeichnung repräsentieren nichts anderes als den Status Quo: Ein kurzes, leidvolles Leben in der Mast, schlechte Luft, verdreckte Böden, Stress und Krankheiten. Kurzum: enormes Tierleid plus Verbrauchertäuschung und Greenwashing. Die oberste „Bio“-Stufe wird zudem auf ganzer Linie scheitern, denn in Deutschland leben gerade einmal 1 Prozent aller Schweine in der Ökohaltung. Diese Haltungsform ist und wird Nische bleiben und zeigt uns zudem die massive Naivität hinter diesem Label. Wir fordern den Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir auf, dieses Kennzeichnungs-Trauerspiel sofort zu beenden, das Vorhaben eines Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes zu beerdigen und Tier- und Klimaschutz endlich konsequent zu Ende zu denken. Die Tierindustrie muss insgesamt abgebaut und der vegane Ökolandbau massiv gefördert werden. Wenn wir unsere Ernährungsgewohnheiten jetzt ändern, verhindern wir millionenfaches Tierleid und wirken der Klimakrise schnell und effizient entgegen.“
PM PETA Deutschland e.V.