PETA kommentiert heute vorgestellte Tierhaltungskennzeichnung: „Label ist Greenwashing und Verbrauchertäuschung, die keinem Tier hilft“

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat heute die Eckpunkte für die geplante „Tierhaltungskennzeichnung“ vorgestellt. Demnach solle zunächst – offenbar wie bei Frischeiern – das im Einzelhandel angebotene Fleisch von Schweinen als eine von fünf Haltungsformen von „Stall“ bis „Bio“ ausgewiesen werden. Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin bei PETA kommentiert:

„Wir lehnen die Haltungskennzeichnung ab, denn sie bedeutet keine Abkehr vom System der Tierausbeutung. Anstatt den hierfür entstandenen beträchtlichen Arbeitsaufwand in Maßnahmen für eine signifikante Reduzierung des Fleischkonsums und in den schnellen Abbau von Tierbeständen zu stecken, betreibt die Bundesregierung mit dem Label ein Greenwashing für Verbraucherinnen und Verbraucher, um deren Gewissen zu beruhigen. Die Botschaft ist klar: ‚Essen Sie ruhig weiterhin so viel Fleisch wie bisher!‘ Ein ‚Weiter so‘ darf es aber nicht geben, denn die Produktion von Fleisch, Milch und Eiern befeuert die Klimakrise, zerstört unsere Ökosysteme und somit unsere Lebensgrundlage. Die Unterschiede zwischen den Stufen sind für die Tiere zudem so marginal, dass das Wort ‚Tierwohl‘ hier völlig fehl am Platz ist und einer Verbrauchertäuschung gleichkommt. Unzählige Recherche-Veröffentlichungen nach der Einführung der Kennzeichnung von Frischeiern haben die furchtbaren Lebensbedingungen von sogenannten Legehennen in Deutschland – auch jenen aus dem Bio-Bereich – enthüllt und gezeigt, dass kein Tier von einem Label profitiert. Wer ernsthaft etwas gegen die Tierquälerei im Agrarsystem tun will, greift zu Produkten mit Vegan-Label.“

PM PETA Deutschland e.V.

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