Landesweite Initiative gegen Motorradlärm – Göppingen macht mit

30 baden-württembergische Kommunen sind einer gemeinsamen Initiative mit dem Land gegen Motorradlärm beigetreten. Göppingen beteiligt sich aufgrund der erheblichen Probleme, die in den Bezirken Hohenstaufen, Maitis und Lenglingen durch Motorradlärm ausgelöst werden.

Gemeinsam aktiv werden gegen Motorradlärm: Bei einem Treffen des Lärmschutzbeauftragten der Landesregierung und kommunaler Vertreter Ende Juli fiel der Startschuss für eine gemeinsame Initiative von Land und Kommunen gegen Motorradlärm. Auf Einladung des Lärmschutzbeauftragten, Landtagsabgeordneter Thomas Marwein, und der Bürgermeisterin von Sasbachwalden, Sonja Schuchter, kamen Vertreter/-innen aus 30 lärmgeplagten Kommunen in Stuttgart zusammen. Ziel der landesweiten Initiative ist es, mit vereinter Kraft dem weit verbreiteten Problem Motorradlärm in der Öffentlichkeit deutlich mehr Gewicht zu verleihen und mit einer Stimme an politische Entscheidungsträger beim Bund und der Europäischen Union heranzutreten. Ein gemeinsamer Forderungskatalog zur Eindämmung von Motorradlärm soll, mit Unterstützung des Verkehrsministeriums, bis Frühjahr 2020 ausgearbeitet werden. Ansatzpunkte aus Sicht der Kommunen sind:

– Leisere Motorräder durch Hersteller

– Eine ambitionierte Novellierung der Genehmigungs- und Zulassungsregelungen

– Drastischere Strafen für Manipulationen

– Neue Verfahren bei Messungen und Zulassungen

– Geräuschmessungen zur Unterstützung der polizeilichen Kontrolle

– Definition von Geräuschgrenzwerten

– Frontkennzeichen für Motorräder

– Allgemeine Halterhaftung.

Für den Lärmschutzbeauftragten ist Motorradlärm vielerorts eine echte Plage: „Der Zusammenschluss so vieler Gemeinden ist ein deutlicher Weckruf, dass gegen Motorradlärm dringend vorgegangen werden muss“, sagte Marwein und ergänzte: „Ich freue mich sehr, dass sich die Initiative heute begründet hat. Ich erhoffe mir, dass wir als gemeinsames Sprachrohr in Zukunft zu konkreten Ergebnissen kommen werden.“ Bürgermeisterin Schuchter erklärte: „Gerade an sonnigen Wochenenden, wenn die Menschen Ruhe und Erholung suchen, fahren unzählige Motorräder bei uns durch. Wenn nur Einzelne dieser Fahrer den ‚Sound‘ und die Geschwindigkeit als Fahrvergnügen sehen, ist das ein echter Konflikt und führt zu zahllosen Beschwerden.“ Motorradlärm fordert Kommunen, insbesondere an landschaftlich reizvollen und kurvigen Strecken, heraus. Und davon hat Baden-Württemberg reichlich zu bieten: Schwäbische Alb, Schwarzwald, Löwensteiner Berge, Odenwald und Bergstraße gelten als Lärmhotspots. Die Handlungsmöglichkeiten zur Eindämmung von Motorradlärm sind für Kommunen und das Land derzeit gering. Die Verantwortlichkeiten für Änderungen liegen jedoch weder bei den Kommunen noch beim Land, sondern beim Bund und auf europäischer Ebene.

Hintergrundinformationen

Motorräder haben bedingt durch ihre Bauart ein erhebliches Lärm- und Geräuschentwicklungspotential. Hinzu kommen legale Umbauten und illegale Manipulationen, die den ‚Sound‘ deutlich ansteigen lassen und dazu beitragen, dass dieser häufig als aggressiv empfunden wird. Auch die Fahrweise, wie ständiges und starkes Beschleunigen und hochtouriges Fahren lassen den Lärmpegel zusätzlich ansteigen.

Der Initiative sind beigetreten (Stand 1. August): Abtsgmünd, Albershausen, Amtzell, Baden-Baden, Bad Rippoldsau-Schapbach, Bad Saulgau, Berglen-Oppelsbohm, Beuren, Bodman-Ludwigshafen, Gaggenau, Gerlingen, Göppingen, Karlsbad, Lenningen, Mainhardt, Oberwolfach, Oppenau, Ottenhöfen im Schwarzwald, Owen, Römerstein, Rudersberg, Sasbachwalden, Schelkingen, Schwetzingen, Seebach, Trochtelfingen, Vaihingen an der Enz, Waiblingen, Wildberg, Zwiefalten

 

PM Stadtverwaltung Göppingen

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