Die Salacher SPD-Fraktion ist seit längerem immer wieder mit der Schachenmayr-Nachfolgefirma MEZ und dessen Betriebsrat im Gespräch. Die Nachricht, die im alten Jahr die Runde machte, stimmte traurig: der verbliebene Belegschaft, fast ausschließlich Frauen, soll im frühen neuen Jahr gekündigt zu werden. Damit ginge endgültig eine lange Tradition zu Ende. Öffentliche Erklärungen vermißt man bislang. Die SPD sprach den Kolleginnen und Kollegen ihre Solidarität und ihr Mitgefühl aus.
Für die SPD-Fraktion waren seit langem zwei Ziele wichtig, wenn das Schachenmayr-Areal neu gestaltet wird: in den dann restaurierten historischen Gebäuden könnte der bisher sehr rührige Werksverkauf weiter betrieben werden. Und es könnte sich eine Initiative finden, einen Dokumentationsraum der Textil-Geschichte im Filstal einzurichten. Exponate sind vorhanden.
Aufgrund der sich nunmehr beschleunigenden Situation hat die SPD nachfolgenden Antrag in den Gemeinderat eingebracht und will damit Verwaltung und Bürgermeister mit Aufgaben betrauen.
Antrag der SPD-Gemeinderatsfraktion:
„Die Tradition des ‚Schachenmayr‘ am Leben erhalten“
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
die SPD-Gemeinderatsfraktion stellt folgenden Antrag zur schnellstmöglichen Behandlung im
Gemeinderat. Für Rückfragen zum Prozedere und zur Behandlung des Themas seitens der
Verwaltung stehen wir gerne zur Verfügung.
„Die Tradition des ‚Schachenmayr‘ am Leben erhalten„
Zum Februar 2025 soll für die verbliebenen Beschäftigten der Firma MEZ ihr Arbeitsverhältnis
beendet werden. Der Rechtsnachfolger der Firma Schachenmayr beendet damit eine mehr–
hundertjährige Präsenz am Standort Salach, ohne dass dies von Seiten der Firma MEZ, wie
auch der Gemeindeverwaltung Salach aktiv öffentlich gemacht wurde. Mit diesem Antrag wollen
wir für die Öffentlichkeit eine erste Klarheit schaffen und die Verwaltung mit Schritten beauftra-
gen, wie die Tradition des Schachenmayr dennoch auf geeignete Weise im Areal künftig am Le-
ben erhalten werden kann. Wir sind überzeugt, dass dazu auch in der Salacher Bürgerschaft
ein Wunsch da ist und wir wollen, dass unser Gemeinderat nicht passiv die Geschehnisse ver-
folgt, sondern aktiv die möglichen Schritte bespricht, aktuell informiert ist und die Verwaltung mit
notwendigen Schritten beauftragt.
Wir beantragen:
1. Der Bürgermeister informiert den Gemeinderat in dessen nächster Sitzung zur wirtschaftli-
chen, sozialen und rechtlichen Lage bei der Firma MEZ. Er unterrichtet ebenfalls über die
damit verbundene Interessenlage der Besitzerfirma ‚Watzl‚, bei der MEZ der Mieter ist und
über mögliche weitere künftige Verwendungen der Gebäude, zu denen der Besitzer Überle-
gungen oder gar bereits Weichenstellungen angestellt hat.
2. Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung, für die im Rat in der Vergangenheit ver-
schiedentlich vorgetragene Idee, den Werksverkauf im ‚neuen‚ Schachenmayr–Areal und
dessen verbleibendes historisches Ambiente fortzuführen, eine Vorgehensweise und ein
Konzept vorzulegen. Dieses wäre mit Besitzer, noch derzeitigem Nutzer und dem Betriebsrat
abzusprechen.
3. Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung, die von der SPD–Fraktion angesprochene Initia-
tive eines ‚Dokumentationsraums für die Geschichte der württembergischen Textilindustrie‚
aufzugreifen und dafür – auch in Absprache mit den künftigen Besitzern des Gesamt–Areals,
eine Studie in Auftrag zu geben.
Mit dem sich abzeichnenden Ende der Beschäftigung im Schachenmayr läuft eine über vier
Jahrhunderte währende Präsenz industrieller Textil– und zuvor Tabakproduktion sowie des Tex-
tilversands aus. Die Gemeinde muss alles daransetzen, im Ehrgeiz für das Gelingen der Neu-
nutzung des Schachenmayr–Areals für Wohnen und Gewerbe und öffentliche Infrastruktur auch
einen Platz für die Historie und eine Funktion für Handel mit Textil zu ermöglichen. Dafür brau-
chen wir eine rechtzeitige und öffentliche Befassung, bei welcher der Gemeinderat das Gesetz
des Handelns hat.
PM SPD Gemeinderatsfraktion Salach