Die deutsche Wirtschaft ist gefordert. „Transformation“ in aller Munde. Worauf sollten sich Unternehmen einstellen und wie kann die Transformation gelingen? Darüber hat die Kreissparkasse Göppingen am 6. März 2024 im Sparkassen-Forum in Göppingen beim Impulsabend „Transformation im Fokus“ informiert.
Dr. Moritz Kraemer, Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), und Thomas Kind, Senior Advisor Corporate Sustainable Finance (CSF) bei der LBBW, haben auf Einladung der Kreissparkasse Göppingen ihre Standpunkte erörtert und den rund 100 Teilnehmenden aus der regionalen Wirtschaft Lösungswege aufgezeigt.
Im Laufe des 6. März 2024 hat sich abgezeichnet, dass die Ergebnisse des Super Tuesdays in den USA eine erneute Kandidatur von Donald Trump wahrscheinlich machen. „Wir müssen uns mit dem Gedanken vertraut machen, dass Donald Trump am 5. November 2024 zum Präsidenten der USA gewählt werden könnte“, so Dr. Moritz Kraemer. Für Deutschland, ein Land das jahrzehntelang vom Export getragen war und dessen wichtigster Handelspartner die USA nach wie vor sind, eine Herausforderung. Es sei zu erwarten, dass massive Zollmauern gezogen werden. Dabei hätten die Handelsbarrieren weltweit ohnehin schon zugelegt. Der LBBW-Chefvolkswirt stellte fest: „Das exportgetriebene Wachstumsmodell Deutschlands ist vorbei und wird auch nicht wiederkommen.“ Wie also kann die deutsche Wirtschaft angekurbelt werden? Dr. Kraemer sieht Chancen durch den privaten Konsum, da in diesem Jahr mit Reallohnzuwächsen zu rechnen sei. Er setzt auf die Politik, die mittlerweile erkannt haben sollte, „dass die Bürokratie die deutsche Wirtschaft lähmt, dass die Digitalisierung vorangetrieben und dem demografisch bedingten Fachkräftemangel dringend begegnet werden muss.“ Außerdem merkte er an, dass wir in Deutschland dringend in Bildung investieren müssen, denn „ohne Bildung erzielen wir keine höhere Produktivität“.
Thomas Kind setzte mit seinem Vortrag genau hier an. Er zeigte plakativ auf, warum es im Interesse der Unternehmen sein muss, sich für Klimaschutz einzusetzen. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung nach Vorgaben der EU sei im Prinzip der richtige Hebel. Kind ermutigt die Unternehmerinnen und Unternehmer, die Regulatorik nicht als Fessel zu verstehen, sondern als Sprungbrett in eine neue und durchaus erfolgversprechende Art zu Wirtschaften. Kind: „Die Nachhaltigkeitsregulatorik ist die Übersetzung der Naturgesetze und unserer sozialen Spielregeln in einen politischen Gestaltungsrahmen und -ziele, in dem sich die Stärken unserer mittelständischen Unternehmen im globalen Transformationswettbewerb Gewinn bringend für unseren Planeten, die Menschen und die Wirtschaft entfalten können.“
Dr. Hariolf Teufel, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Göppingen, betonte, dass „die Gesellschaft beim Wettlauf gegen die Zeit exponentielle Resultate benötigt. Wir wollen uns nicht ausmalen, welche Zerstörung und welcher Wohlstandsverlust beispielsweise mit einem Anstieg der Erderwärmung um drei Grad einhergehen.“
Foto: Fachlicher Austausch zum Thema „Transformation“: Thomas Kind, Senior Advisor Corporate Sustainable Finance (CSF) bei der LBBW, Cindy Berend, stellvertretendes Vorstandsmitglied Kreissparkasse Göppingen, Dr. Moritz Kraemer, Chefvolkswirt der LBBW, Dr. Hariolf Teufel, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Göppingen und Armin Weber, Client Relationship Manager bei der LBBW (von links).
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