Es ist Zeckenzeit in Wäldern und Wiesen. Und mit ihrem Biss können Zecken gefährliche Krankheiten übertragen wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder die Lyme-Borreliose. Von März bis Oktober ist die Ansteckungsgefahr am größten.
Die Gefahr, nach einem Zeckenstich zu erkranken, ist nicht zu unterschätzen: Etwa jede zehnte Zecke trägt das FSME-Virus in sich. FSME kann eine Hirnhaut- oder Rückenmarkentzündung zur Folge haben Der Landkreis Göppingen zählt wie ganz Baden-Württemberg laut Robert-Koch-Institut (RKI) zu den FSME-Risikogebieten in Deutschland.
AOK empfiehlt FSME-Schutzimpfung
„Die gute Nachricht ist: Gegen FSME kann man sich impfen lassen“, sagt Johannes Bauernfeind, Geschäftsführer der AOK Neckar-Fils. Er rät Menschen, die sich viel in der Natur aufhalten, grundsätzlich zur FSME-Impfung und auch zur regelmäßigen Überprüfung des Schutzes: „Die Impfung wird in Risikogebieten wie dem unserem dringend empfohlen und von den Krankenkassen übernommen.“ Die Impfquote im Landkreis liegt gemäß AOK-Statistik mit fast 23 Prozent etwas über dem vom RKI ermittelten Baden-Württemberg-Schnitt von 21,6 Prozent.
Keine Impfung gibt es gegen Lyme-Borreliose. Eine Infektion mit Borreliose kann Gelenkentzündungen, Arthritis oder Herzrhythmusstörungen verursachen. Auch wenn nicht jeder Zeckenbiss eine Infektion bedeutet, ist Vorsicht geboten. Die AOK Neckar-Fils zählte im Landkreis Göppingen im Jahr 2015 285 Borreliose-Erkrankungen.
Richtige Kleidung schützt vor Zeckenbissen
„Der beste Schutz ist immer, Zeckenstiche zu vermeiden“, sagt AOK-Ärztin Dr. Ariane Chaudhuri. Die richtige Kleidung, wie geschlossene Schuhe, Strümpfe und Kopfbedeckung sowie ein regelmäßiges Absuchen des Körpers sind unverzichtbar, wenn man viel draußen ist. Helle Kleidung macht die Zecken sichtbarer.
Zecken beißen sich vor allem an warmen, dünnen Hautpartien wie Armbeuge, Kniekehlen, Hals- und Nackenbereich sowie Leiste fest. Je schneller eine Zecke mit einer speziellen Pinzette oder Karte entfernt wird, desto geringer das Risiko, dass Erreger in den Körper gelangen. „Bildet sich um den Einstich ein roter Rand, deutet dies auf eine Borreliose-Infektion hin. Betroffene sollten dann sofort zum Arzt gehen“, rät AOK-Ärztin Chaudhuri.
PM