Verbraucherminister Bonde: „Unerfahrene Sammler können Blätter leicht mit giftigen Herbstzeitlosen und Maiglöckchen verwechseln“. Mit den frühlingshaften Temperaturen beginnt die Bärlauch-Saison. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher zieht es dann in den Wald, um wilde Bärlauchblätter zu sammeln. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, denn botanische Laien können die Blätter leicht verwechseln.
„Die Bärlauch-Saison hat begonnen. Wer im Wald wild wachsenden Bärlauch sammeln möchte, muss auf der Hut sein. Die Blätter sind nämlich leicht mit den hochgiftigen Blättern von Herbstzeitlosen und Maiglöckchen zu verwechseln. Diese Unwissenheit kann tödliche Folgen haben. Daher rate ich Verbraucherinnen und Verbrauchern, im Zweifelsfall lieber die Finger weg von den Kräutern zu lassen“, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde am Sonntag (15. März) in Stuttgart. In der Frühjahrsküche erfreuen sich die gestielten, schlanken Bärlauchblätter als milder Knoblauchersatz großer Beliebtheit. Da zur gleichen Zeit wie der Bärlauch jedoch auch Herbstzeitlose und Maiglöckchen Saison hätten und diese oft an ähnlichen Stellen wachsen, sei die Verwechslungsgefahr groß. „Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal bilden die Stängel. Jedes Bärlauchblatt wächst an einem einzelnen Stängel aus dem Boden, meist in Gruppen dicht beieinander. Dagegen weisen Maiglöckchen immer zwei Blätter an einem Stängel auf. Bei Herbstzeitlosen wiederum entwickeln sich Stängel umfassende Blätter, das heißt die Blätter liegen zunächst eng am Stängel an und entfalten sich dann“, erklärte der Minister. Ein weiteres Indiz sei der Geruch, so der Minister. „Nur beim Zerreiben von Bärlauchblättern entsteht der typische Knoblauchgeruch. Allerdings nehmen die Hände den Knoblauchgeruch irgendwann an, sodass dieser Kniff keine 100 prozentige Sicherheit gibt“.
Herbstzeitlose und Maiglöckchen speichern in ihren Blättern Inhaltsstoffe, die nach dem Verzehr lebensgefährliche Vergiftungen auslösen können. Vergiftungsanzeichen sind Erbrechen, Krämpfe, akute Kreislaufbeschwerden und blutiger Durchfall. Diese Symptome treten bereits zwei bis sechs Stunden nach dem Essen auf. „Wer nach dem Verzehr von vermeintlichem Bärlauch diese Beschwerden hat, sollte unbedingt sofort einen Arzt aufsuchen“, riet der Minister.
Bonde wies außerdem darauf hin, dass auch wild wachsender Bärlauch nicht ungefährlich sei, da die Blätter mit Eiern des Kleinen Fuchsbandwurms behaftet sein könnten. „Da diese erst bei Kochtemperaturen ab 60 Grad abgetötet werden, bringt meist auch gründliches Waschen oder Einfrieren nichts“, warnte der Verbraucherminister. Wer auf sein Bärlauch-Pesto ungern verzichten möchte, sollte dafür keinen wild gesammelten Bärlauch verwenden, so der Minister abschließend.
Hintergrundinformationen:
Im Zweifel oder bei Notfällen steht die Vergiftungs-Informations-Zentrale (VIZ) Freiburg unter der Telefonnummer 07 61-1 92 40 rund um die Uhr kostenfrei zur Verfügung. 2004 war ein älteres Ehepaar in Baden-Württemberg tot aufgefunden worden. Nach polizeilichen Ermittlungen hatte das Paar gesammelte Blätter der Herbstzeitlosen für Bärlauch gehalten und war daran gestorben.
In unserer Servicerubrik BondesRat – Ihr Verbraucherminister informiert finden Sie neben einer Bildergalerie weitere Tipps zum Bärlauch-Sammeln: www.bondesrat.de/leben/baerlauch.html
Weitere Informationen zum Bärlauch-Sammeln finden Sie auch beim CVUA Stuttgart Bärlauch – Vorsicht schützt – Ein Bericht aus unserem Laboralltag
Weitere Informationen zum Verbraucherschutz sind unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de/de/unsere-themen/verbraucherschutz abrufbar.
PM