Sonntagsgedanken: Weltmissionssonntag 2023

Morgen ist der Sonntag der Weltmission. Das Wort „Mission“ (Sendung) hat bis heute einen Beigeschmack, weil auch hier Schattenseiten der Kirche durchkommen. Damit die im 19. Jahrhundert entstandenen missionarischen Initiativen besser koordiniert werden, rief Papst Pius XI. 1926 erstmals den Sonntag der Weltmission aus. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Ihr seid das Salz der Erde“. (Mt 5,13.14).

„Salz der Erde sein“ ist die Aufforderung dazu beizutragen, dass sich die Lebensverhältnisse für die Christen im südlichen Teil der Erde verbessern. Schwerpunkt der Hilfsaktion in diesem Jahr sind die Menschen in Syrien, Ägypten und im Libanon. Die Lage der Christen verschlechtert sich derart, dass die Menschen in Syrien und im Libanon ihre Heimat verlassen. Salz macht schmackhaft, schützt vor Verderben und gibt die richtige Würze. Es liegt somit an uns inwieweit wir zu Salz werden, um Christen in Syrien, Ägypten und Libanon zu helfen. Als Christen sind wir aufgerufen unsere eigene Bequemlichkeit zu überwinden und das Schicksal anderer Menschen, die Notleiden oder wegen ihrer christlichen Lebensführung Gefahren oder Verfolgung ausgesetzt sind, wahrzunehmen. Die Lebenswirklichkeit der Menschen in diesen Ländern ist so grundlegend anders und kann als prekär bezeichnet werden. Die Christinnen und Christen in diesen Ländern bedürfen unserer Solidarität und tatkräftigen Hilfe (Spende) und dazu sind wir auch auf Grund unserem Gebot zur Nächstenliebe aufgerufen. Es fordert uns auf anderen Menschen zu helfen, die Not leiden. Auch Papst Franziskus betont, dass zur Nächstenliebe nicht nur Akte der direkten Hilfeleistung gehören, sondern auch das, „was man (…) zur Veränderung der gesellschaftlichen Bedingungen“ tut (Fratelli tutti, Nr. 186). Während diese Staaten ihre Bürgerinnen und Bürger im Stich lassen sind es die Hilfsorganisationen, die sich für das Wohl der Menschen einsetzen. Nicht um das Christentum mächtiger oder einflussreicher zu machen, sondern um es glaubwürdiger zu machen, betreiben sie Schulen, soziale Einrichtungen, Krankenhäuser und organisieren Hilfsangebote. Missio setzt seine Hilfen unabhängig von der Amtskirche ein. Dadurch landen die Mittel direkt in den Projekten. Der finale Auftrag Jesu an seine Freunde lautet: „Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern“ (Mt 28,19). Eine Kirche die nicht freudig und überzeugend auf alle zugeht, hat keine Mission; sie verliert ihr Warum und Wozu. Sie steht für nichts. Und sie schrumpft statt zu wachsen.

Diakon Uwe Bähr, Bruder Klaus Jebenhausen

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