Das Weihnachtsfest, vor allem der Heilige Abend, wird in vielen Familien besonders festlich gefeiert. Er lebt aus Erinnerungen an das Weihnachtsfest der eigenen Kindheit, verbunden mit dem Wunsch, eine Tradition zu erhalten, die man als wertvoll erachtet. Dazu gehört oft ein schön geschmückter Baum, eine Krippe, die bisweilen eine lange Familiengeschichte birgt, nicht zu übersehen die vielen Geschenke. Ein besonderes Essen, auch schöne Kleider, der Kerzenschein und weihnachtliche Musik füllen den Abend.
Diese Äußerlichkeiten „umkleiden“ die Sehnsucht, die tief innen liegt, das oft verschüttete Ahnen, das geheimnisvolle Wissen um die Realität Gottes und die Intensität seiner Liebe. Da klingt etwas an, da scheint etwas auf von dieser wunderbaren Idee Gottes, uns im Kind, in seinem Sohn ganz nahe zu kommen. Bei aller Festlichkeit und guten Vorbereitung fehlt in unseren Familien häufig der Mut, genau dies zur Sprache zu bringen. Es ist nicht leicht, ins Wort zu bringen, was Weihnachten für uns bedeutet. Vielleicht hilft es, die guten Gedanken, die uns während der Adventszeit „zufallen“ durch Impulse in Adventskalendern, in der Weihnachtspost, bei Adventsfeiern, zu sammeln und am Heiligen Abend vorzulesen. Man könnte sie als kleine gerollte Botschaften an den Baum hängen und von verschiedenen Familienmitgliedern vortragen lassen. Es gibt sicher noch weitere kreative Möglichkeiten… Ich wünsche uns den Mut, auf den Kern zu stoßen und die Botschaft wirklich ans Licht kommen zu lassen in unserem Feiern am Heiligen Abend. Vielleicht gelingt es uns, einander zu sagen, was uns durch Weihnachten im Herzen geschenkt wird. Vielleicht gelingt es uns, einander Danke zu sagen, nicht (nur) für die materiellen Geschenke, sondern in erster Linie für das Geschenk der Familie, für das Geschenk, das jedes einzelne Familienmitglied darstellt. „Du bist ein Geschenk für mich…“ Vielleicht verstehen wir so wieder neu wie groß das Geschenk Gottes an uns ist.