Sonntagsgedanken: Gaudete! Freut euch zu jeder Zeit!

Vorfreude, freudige Erwartung, strahlende Gesichter, in ausgelassener Stimmung über den Weihnachtsmarkt schlendern. Miteinander fröhlich unterwegs sein und auf das große Familien-Fest zugehen.

Das klingt in diesem Jahr fast wie ein Märchen aus vergangenen Tagen. Seit Monaten ist unser Alltag erheblich eingeschränkt. Wir müssen Abstand halten, Masken tragen, Hygiene-Vorschriften beachten. Auch privat dürfen wir uns nur mit einer festgelegten Anzahl von Menschen treffen. Die Corona-Infektionszahlen steigen wieder, die Intensivstationen füllen sich. Auch wenn es mit dem Impfstoff vorangeht: Wir sind noch nicht über den Berg. Die Pandemie hat uns nach wie vor im Griff. Es ist eine Zeit mit großen Herausforderungen, die wir gerade durchleben: Der Verlust des Arbeitsplatzes, Kurzarbeit, Geschäftsaufgabe, zahlreiche Existenzen stehen auf dem Spiel. Kunst und Kultur sind weitgehend lahmgelegt. Um es auf den Punkt zu bringen: Grund zur Freude sieht anders aus, zumindest auf der einen Seite. Wenden wir das Blatt und damit auch unseren Blickwinkel, dann zeigen sich durchaus erfreuliche Gesichtspunkte: Die Natur vor der eigenen Haustür wird neu entdeckt. Familien nutzen die Zeit für gemeinsames Tun: spielen, basteln, backen, musizieren. Freundschaften bekommen einen anderen Stellenwert. Und es zeigt sich wieder einmal, dass was dran ist an dem Spruch: „Not macht erfinderisch.“ In vielen Bereichen entstehen kreative Ideen, die uns hoffentlich erhalten bleiben. Oder anders ausgedrückt: „Prüft alles und behaltet das Gute!“ So schreibt es der Apostel Paulus in seinem ersten Brief an die Gemeinde in Thessalónich. Das klingt wie eine Einladung, dem Leben auch in dieser Zeit Gutes abzugewinnen und dankbar zu sein, für das, was sich an neuen Möglichkeiten zeigt.

 

Martina Speidel

Gemeindereferentin Seelsorgeeinheit Voralb

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