Plötzlich ist alles anders. Von heute auf morgen stehen wir auf unsicherem Boden. Vieles, was unserem Alltag Stabilität verleiht, bricht weg. Und für das Neue, Unbekannte, das vor uns liegt, haben wir weder ein Muster noch einen Plan. Das macht Angst.
Diese Erfahrung machen Menschen nach einem Schicksalsschlag und dieser Tage streift es uns plötzlich alle. Von Tag zu Tag nimmt das Unbehagen zu und wir können nur hoffen, dass unsere Lösungsversuche die passenden sind. Ganz genau wissen wir es nicht. Das erinnert mich an die Situation der Jünger, die mit Jesus in einem Boot unterwegs waren, als ein Sturm aufkam. Verzweifelt kämpften sie gegen Wind, Wasser und Wellen. Jesus aber schlief, bis sie ihn vorwurfsvoll weckten. Der Sturm legte sich und Jesus erinnerte die Jünger daran, dass er bei ihnen ist und sie in der ganzen Bedrohung auch einen Grund zur Hoffnung und zum Vertrauen haben. Das wünsche ich mir und Ihnen in diesen unsicheren Tagen, dass wir diese beiden, die Hoffnung und das Vertrauen wecken und an die Seite der Sorge und Unsicherheit stellen. Und dass unser Blick weit bleibt und auch sieht, was gerade jetzt unsere Mitmenschen brauchen hier und anderswo. Das ist natürlich kein Weg aus der Krise, aber vielleicht einer in ihr. Richard von Weizäcker sagte einmal: „Die Hoffnung führt uns weiter als die Furcht“. Nehmen wir sie als Kraft mit, diese Krise zu bewältigen!
Sabine Stövhase
Leitung Caritas-Zentrum Göppingen