Mitglieder von Betriebsräten, Personalräten, Mitarbeitendenvertretungen und JAVen aus der Pflege haben heute in Stuttgart zum Internationalen Tag der Pflegenden auf ihre hohe Arbeitsbelastung und die sich verschärfenden Probleme im Gesundheitswesen hingewiesen.
Jakob Becker, ver.di Landesfachbereichsleiter Gesundheit und Soziales: „Der Koalitionsvertrag von Union und SPD war für die Beschäftigten in der Pflege eine Enttäuschung. Lösungen für die vielen drängenden Probleme sollen zu Lasten der kranken und pflegebedürftigen Menschen sowie der Beschäftigten auf die lange Bank geschoben werden.“
So hat die neue Bundesregierung keine ausreichenden Maßnahmen zur Stabilisierung der Pflege- und Krankenversicherung beschlossen. Die geplanten Änderungen im Arbeitszeitgesetz werden die Pflege besonders hart treffen, da hier die gesetzlich erlaubte Ruhezeit nur zehn Stunden beträgt.
Becker: „Die geplante Abschaffung der täglichen Höchstarbeitszeit lässt in der Pflege alle Alarmglocken schrillen. Künftig wären so 14-Stunden-Schichten legal. Das sind Arbeitszeiten aus der Frühzeit des letzten Jahrhunderts. Das darf so nicht kommen!“
ver.di fordert, die Pflege- und Krankenkassen von versicherungsfremden Leistungen zu entlasten und durch die solidarische Einbeziehung aller Einkommensarten in die Finanzierung dauerhaft zu stabilisieren. Zudem braucht es in den Krankenhäusern und in der Altenpflege mehr Personal. Dafür müssen schnellstmöglich bedarfsgerechte Vorgaben verbindlich umgesetzt werden, wie die Pflegepersonalregelung PPR 2.0 im Krankenhaus.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg