Zahlreiche Betrüger scheiterten am Dienstag in der Region am Telefon.
Insgesamt 27 versuchte Telefonbetrüge registrierte das Polizeipräsidium Ulm am Dienstag. In allen Fällen gingen die Betrüger leer aus, weil den Menschen die Betrugsmaschen größtenteils bekannt waren. Falsche Polizisten erzählten den Angerufenen wie üblich die erlogene Geschichte von Einbrüchen in der Nachbarschaft. Nicht alle Täter seien festgenommen worden und nun müsse das Geld der Angerufenen in Sicherheit gebracht werden. Alle Angerufenen reagierten richtig und beendeten die Telefonate schnell. Von den Anrufen waren fast ausschließlich ältere Menschen aus Berghülen, Blaubeuren, Ehingen (3), Erbach, Giengen an der Brenz, Göppingen, Öpfingen (2) und Ulm (2) betroffen.
In Ulm klingelte gegen 12 Uhr bei einem 89-Jährigen das Telefon. Eine Betrügerin meldete sich mit dem echten Namen der Schwiegertochter und gab an, dass sie seine Goldmünzen bei Gericht vorlegen müsse. Dafür würde er als Entschädigung zehn Prozent der Summe erhalten. Der Senior erkannte, dass die Frau nicht seine Schwiegertochter war und legte auf. In anderen Fällen gaben sich die Betrüger als Bekannte oder Enkel aus, die hohe Geldsummen für eine Behörde, wegen eines Unfalles oder wegen eines Hauskaufs benötigen würden. Auch hier reagierten alle Angerufenen richtig und beendeten die Gespräche schnell. Betroffen waren Menschen aus Bad Boll, Böhmenkirch, Blaustein (3), Geislingen (2), Heidenheim (2), Illerkirchberg, Kuchen, Schelklingen und Ulm (3)
Hinweis: Neffen, Enkel, Bekannte – Betrüger sind erfinderisch und können am Telefon in viele Rollen schlüpfen. Sie rufen meist bei älteren Personen an und bitten sie kurzfristig um Bargeld. Vorgetäuscht wird eine Notlage oder ein finanzieller Engpass, beispielsweise ein Immobilienkauf. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt, um das Opfer unter Druck zu setzen. Sobald es bereit ist zu bezahlen, wird ein Bote geschickt, um das Geld abzuholen. Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht zu Hause, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen, um dort den Betrag abzuheben.
Die Polizei empfiehlt: Seien Sie vorsichtig bei unbekannten Anrufern, vor allem, wenn bestimmte Forderungen des Anrufers gestellt werden. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Betrüger wählen ihre Opfer häufig anhand des Vornamens aus dem Telefonbuch aus. Daraus können sie oftmals Rückschlüsse auf das Alter ziehen. Senioren werden bevorzugt übers Ohr gehauen. Überlegen Sie sich also, ob sie zumindest ihren Vornamen löschen oder abkürzen lassen. Werden Sie angerufen, stellen Sie gezielte Fragen an den Anrufer nach Namen, Adresse und Telefonnummer der Verantwortlichen. Notieren Sie sich die auf dem Display angezeigte Rufnummer. Achtung: Betrüger können diese Nummern auch fälschen. Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen. Geben Sie niemals persönliche Informationen weiter. Legen Sie den Hörer auf, wenn ihnen etwas merkwürdig erscheint. Sprechen Sie nicht am Telefon über ihre persönlichen oder finanziellen Verhältnisse. Sprechen Sie mit Ihrer Familie oder anderen Vertrauten über den Anruf. Wenn Sie unsicher sind: Rufen Sie die Polizei unter der 110 oder ihre örtliche Polizeidienststelle an. Nutzen Sie dabei nicht die Rückruffunktion.
Wichtige Tipps zum Schutz von Telefonbetrügern erhalten Sie in der Broschüre „Vorsicht, Abzocke!“. Diese finden sie bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle.
PM Polizeipräsidium Ulm