Ein aktives Betriebsratsmitglied der FraSec am Flughafen Stuttgart, das zudem Mitglied der ver.di Bundestarifkommission Aviation ist, wurde am vergangenen Freitag von der Arbeitgeberin fristlos gekündigt. Diese Maßnahme erfolgt in einem Kontext, der von ver.di als beispielloses Union Busting am Flughafen Stuttgart verurteilt wird.
Dabei wurde die Kollegin zu den Vorwürfen weder von der Arbeitgeberin noch von ihrer Interessensvertretung geladen und angehört. „Wir stehen fest an der Seite unserer Kolleginnen und Kollegen und verurteilen jegliche Versuche, gewerkschaftliches Engagement zu behindern oder zu unterdrücken“, erklärt Jan Bleckert, zuständig für den Luftverkehr in Baden-Württemberg. „Union Busting war und ist kein akzeptables Mittel, um Arbeitnehmerrechte zu untergraben.“
Bereits seit Monaten sieht sich das betroffene Betriebsratsmitglied dauerhaftem Druck durch die Arbeitgeberin ausgesetzt. Zu den Maßnahmen zählen wiederkehrende Personalgespräche, die Einbehaltung von Lohnzahlungen sowie Aufforderungen zu persönlichen Stellungnahmen zu haltlosen Vorwürfen. Diese Vorgehensweise wird von ver.di als gezielte Strategie angesehen, um eine aktive Gewerkschafterin aus dem Unternehmen zu drängen. Bisher traten solche Union Busting Methoden in der Branche zwar in regelmäßigen Abständen auf, jedoch hatte FraSec in der Vergangenheit nicht zu solchen Methoden gegriffen. Ist das jetzt das Ende sozialpartnerschaftlichen Zusammenarbeit bei der FraSec?!
„Zu einer funktionierenden Sozialpartnerschaft gehört nicht nur der Abschluss von Tarifverträgen. Sie müssen auch mit Leben gefüllt werden. Das geht nur, wenn unsere Mitglieder nicht daran gehindert werden, ihre Rechte als Gewerkschafter*innen auch in der Friedenspflicht ausüben. Wir fordern die Arbeitgeberin auf, diese Maßnahmen sofort einzustellen und die Rechte der Beschäftigten zu respektieren,“ so Bleckert weiter.
ver.di setzt sich für den Schutz gewerkschaftlicher Mitbestimmung und aktiver ver.di Mitglieder im Betrieb ein. Die ver.di wird die rechtliche Auseinandersetzung betriebsöffentlich und öffentlich begleiten. Außerdem ruft ver.di zur Solidarität mit der Kollegin auf und fordert die Arbeitgeberin zur sofortigen Rücknahme der Kündigung auf.
Die FraSec Aviation Security GmbH zählt zu den führenden Sicherheitsunternehmen in Deutschland, die den Schutz des zivilen Luftverkehrs gewährleisten. An den drei Standorten Frankfurt am Main, Stuttgart und Hamburg sorgen mehr als 2.500 hochqualifizierte Sicherheitsfachkräfte dafür, dass Fluggäste aus aller Welt die notwendige Sicherheit bei der Fluggastkontrolle erfahren.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg