Warnstreiks im privaten Omnibusgewerbe vor der vierten Verhandlungsrunde

Um den Stillstand in den Verhandlungen für die rund 9.000 Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg zu beenden, ruft ver.di unmittelbar vor der vierten Verhandlungsrunde zu weiteren Warnstreiks auf.

Bereits heute streiken wie regional angekündigt Beschäftigte bei Reutlinger Busunternehmen und in Schwäbisch Hall. Am Montag folgen Betriebe in Heilbronn, Neckarsulm, Esslingen und erneut Schwäbisch Hall, bevor am Dienstag und Mittwoch in weit über 30 Betrieben zumeist zweitägig die Arbeit niedergelegt wird.

Am Dienstag werden Streikende aus vielen Betrieben nach Tübingen zu einer gemeinsamen Streikkundgebung mit Beschäftigten im öffentlichen Dienst kommen und anschließend nach Hechingen zu einer Kundgebung vor einem Betrieb fahren. Am Mittwoch versammeln sich Streikende aus mehreren Betrieben bei zwei Unternehmen im Schwarzwald.

Jan Bleckert, ver.di-Verhandlungsführer: „Eine Stagnation bei Entlohnung und Arbeitsbedingungen können wir uns aufgrund der Herausforderungen in der Branche nicht mehr leisten. Wenn es uns nicht gelingt, neues Fachpersonal durch eine attraktivere Gestaltung der Jobs am Steuer zu gewinnen, blockieren wir die Verkehrswende. Leidtragende sind neben den Beschäftigten die Kundinnen und Kunden, die die Lücken in den Fahrplänen täglich zu spüren bekommen. Die Erfolge des Deutschlandtickets werden so konterkariert.“

Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen e.V. (WBO) hatte zwar in der dritten Runde am 31. Januar ein konkretes Angebot vorgelegt, doch dieses bleibt weit hinter den Erwartungen der Fahrerinnen und Fahrer zurück. Vorgeschlagen wurden als Inflationsausgleich lediglich dreimal 2,5 Prozent mehr Lohn über einen Zeitraum von 36 Monaten. Auch für die betriebliche Altersvorsorge liegt nun ein Angebot auf dem Tisch, das jedoch nur schrittweise über drei Jahre eine bescheidene Verbesserung von drei Prozent vorsieht. Die vierte Verhandlungsrunde findet am 13. Februar statt. ver.di fordert für die rund 9.000 Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe unter anderem neun Prozent mehr Entgelt sowie 100 Euro mehr im Monat für die Auszubildenden bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Friedenspflicht war am 31. Dezember 2024 ausgelaufen.

Warnstreiks in der kommenden Woche: Betroffen von den Arbeitsniederlegungen in den kommenden Tagen sind unter anderem: Schwäbisch Gmünd, Backnang, Waiblingen, Hemmingen, Ludwigsburg, Bietigheim-Bissingen, Karlsruhe, Ettlingen, Kuppenheim, Ittersbach und Bruchsal, Tübingen, Neuenstadt, Neckarsulm, Schwetzingen, Heilbronn. Reutlingen, Göppingen, Geislingen, Esslingen und Reutlingen. Im Raum Esslingen wird Montag und Dienstag gestreikt.

Hinweis: Die genauen Streiktage wurden und werden jeweils mit regionalen Pressemeldungen rechtzeitig angekündigt. Die Streikaufrufe gehen den Betrieben immer mit Vorlauf zu, so dass die bestreikten Betriebe ihre Kund:innen auch selbst rechtzeitig informieren können.

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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