In der kommenden Woche, vom 11. März bis 15. März, findet die bundesweite „Woche der Ausbildung“ statt – mit zahlreichen Angeboten zur Berufsorientierung für Jugendliche und Eltern. Handwerk BW-Hauptgeschäftsführer Peter Haas ermuntert alle Schülerinnen und Schüler, sich für eine Ausbildung im Handwerk zu entscheiden, mahnt aber auch Richtung Landesregierung, dass in Sachen Berufsorientierung und Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung noch großer Handlungsbedarf besteht.
„Vielfältig, modern und kreativ – bei über 130 Handwerksberufen ist für jedes Talent und jede Vorliebe das Richtige dabei. Dazu kommen beste Weiterbildungsmöglichkeiten, Aufstiegs- und Karrierechancen. Allein für die Bewältigung von Klima- und Energiewende werden in den kommenden Jahren hunderttausende Fachkräfte auch im Handwerk benötigt. Das bietet enorme Chancen. Arbeitsplätze im Handwerk sind zudem sicher: Die Betriebe verlagern ihren Standort nicht ins Ausland, sondern leisten vor Ort ihren Beitrag zur Stabilität. Und: Auch in Zukunft wird sich Handwerk nicht durch künstliche Intelligenz ersetzen lassen“, sagt Haas zu den Vorteilen einer Entscheidung für einen handwerklichen Ausbildungsberuf.
Die Handwerksbetriebe im Land könnten jedes Jahr gut 3.000 junge Menschen mehr einstellen als derzeit. Hierfür brauche es aber noch mehr Unterstützung aus der Politik, fordert Handwerk BW. Mehr verpflichtende, handwerksorientierte Berufsorientierung an den Schulen sei dringend notwendig. Das gelte nicht erst, wenn das G9 am Gymnasium neue Bildungspläne möglich mache. Haas weiter: „Sorge bereitet uns zudem, dass nach wie vor zu viele Schülerinnen und Schüler nach ihrem Schulabschluss nicht unmittelbar eine duale Ausbildung mit guten Karriereaussichten beginnen. Am Übergang von der Schule in den Beruf müssen junge Menschen deshalb besser begleitet werden. Und für eine gute Beratung vorab an den Schulen braucht es ausreichend Ressourcen für Berufsorientierung, also Unterrichtszeit und geschulte Lehrer.“
Gerade bei vielen Eltern gelte außerdem eine akademische Ausbildung oft noch mehr als eine berufliche. Dabei lägen die Lebenseinkommen von Studienabsolventen und Handwerksmeistern oft nah beieinander. Auch von der Politik brauche es trotz aller Bekundungen mehr greifbare Wertschätzung für die berufliche Bildung. Dazu gehöre auch ein deutlicher Aufwuchs der Mittel für die Bildungszentren und für die Weiterbildungsförderung. „Bei der Meisterprämie fällt Baden-Württemberg im Bundesländervergleich weiter zurück, woanders gibt es bis zu 4.000 Euro. Eine Verdopplung hier bei uns auf 3.000 Euro wäre ein echtes Signal, dass man als Heimat und Arbeitsort für handwerkliche Fachkräfte konkurrenzfähig bleiben will“, so Haas.
PM Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.