ver.di ruft im Tarifkonflikt im privaten Versicherungsgewerbe in Baden-Württemberg zu Warnstreiks am Donnerstag auf

ver.di ruft Innendienstangestellte des privaten Versicherungsgewerbes vom 30. März 2022 bis 1. April 2022 bundesweit in vielen Versicherungsstandorten zum Streik auf. In Baden-Württemberg wird am Donnerstag in Stuttgart und Karlsruhe gestreikt.

Da die meisten Beschäftigten in der Versicherungsbranche noch im Home-Office arbeiten, wird eine Mehrheit der Beschäftigten in den Online-Streik treten. In Karlsruhe und Stuttgart werden kleinere Kundgebungen stattfinden. Karlsruhe: 9:30 Uhr in Karlsruhe am Friedrich-Scholl-Platz vor der Württembergischen Versicherung.  Stuttgart: 9:15 Uhr am Feuerseeplatz, nähe Württembergische Versicherung.

Mit den Aktionen soll der Druck auf den Arbeitgeberverband für das private Versicherungsgewerbe vor der dritten Verhandlungsrunde am 1. April 2022 erhöht werden. Frank Hawel, ver.di Baden-Württemberg: „In der Branche wurden auch 2021 hervorragende Geschäftsergebnisse erzielt. Dies war aufgrund der Einschränkungen durch die Pandemie nur möglich, weil die Beschäftigten einen erstklassigen Job gemacht haben. Sie erwarten deshalb am Freitag ein Angebot, das die Inflation und die hohen Gewinne ihrer Arbeitgeber widerspiegelt.“ ver.di begründet den Streikaufruf mit dem aus Gewerkschaftssicht nicht verhandlungsfähigen Angebot der Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde.

„Zwei Einmalzahlungen von 450 Euro jeweils im April 2022 und April 2023 und eine Gehaltssteigerung zum 1. November 2022 von 2,5 Prozent, bei einer Laufzeit des Tarifvertrages bis zum 31. Januar 2023 ist angesichts einer Inflation von über 5 Prozent nicht ausreichend, um die realen Einkommen der Versicherungsangestellten zu sichern, noch entspricht es der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Branche“, so ver.di-Verhandlungsführerin Martina Grundler.

ver.di war im Januar mit der Forderung nach fünf Prozent und einer Einmalzahlung von 600 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten in die Verhandlungen gegangen. Daneben fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Auszubildendenvergütung um 60 Euro, ein Recht auf Homeoffice, ein Rückkehrrecht von Teilzeit auf Vollzeit und Überstundenzuschläge für Teilzeitkräfte. Darüber hinaus sollen die Tarifvereinbarungen zur Übernahme von Auszubildenden und der Qualifizierungstarifvertrag verlängert werden, beide laufen in den nächsten Monaten aus. Die dritte Verhandlungsrunde findet am 1. April 2022 ab 14 Uhr im Haus der Provinzial Rheinland Versicherung AG, Provinzialplatz 1 in Düsseldorf statt.

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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