KAB: „Eine Brücke von Schul- zur Ausbildung bauen “

Der AK Betriebsarbeit in der KAB fordert höhere politische Anstrengungen zur Bekämpfung von Kinderarmut – gerade auch jetzt

Die gemeinschaftliche Bewältigung der Corona-Pandemie ist auch eine Herausforderung für den sozialen Zusammenhalt in Deutschland. Rücksicht zu nehmen, füreinander einzustehen und finanzielle Lasten solidarisch zu teilen, ist das Gebot der Stunde. Regierungen und Parlamente von Bund und Ländern haben die Tragweite der Krise früh erkannt und unverzüglich Hilfen in einem bisher nicht für möglich gehaltenen Umfang bereitgestellt. Der „Arbeitskreis Betriebsarbeit in der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Bezirk Hohenstaufen“ begrüßen das ausdrücklich.

Gerade jetzt fordert der Ak Betriebsarbeit die Landesregierung in Baden-Württemberg auf, sich bei der Bekämpfung der Kinderarmut noch stärker politisch zu engagieren.

In einem Schreiben an den Baden-Württembergischen Sozialminister Manfred Lucha („Die Grünen“) fordert der Arbeitskreis der KAB das zuständige Ministerium auf, eine politische Brücke zwischen Schulbildung und der beruflichen Ausbildung zu bauen.

„Die Initiative des zuständigen Ministeriums „Kinderland Baden-Württemberg“ ist ein guter Einstieg, genügt allerdings noch lange nicht“, unterstreicht Ákos Csernai-Weimer, Regionalsekretär der KAB im Kreis Göppingen, die Aktion des Arbeitskreises.

„Auf der einen Seite existiert eine hohe Kinderarmut, speziell im Kreis Göppingen mit 8% (dies entspricht fast 3400 Kindern), während viele einheimische Betriebe die angebotenen Ausbildungsstellen nicht besetzt bekommen, weil es entweder zu wenig Bewerber gibt, oder die vorhandenen Bewerber über eine zu geringe, schulische Qualifikation verfügen,“ ist sich der Leiter des Arbeitskreises, Klaus-Peter Grüner, sicher. Diese Situation verschäft sich im Moment, weil es viele Unsicherheiten bei den Unternehmen gibt. Mit den zunehmenden Existenzängsten werden auch die Ausbildungsstellen abnehmen, ist sich der Arbeitskreis der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung sicher.

Deswegen fordert der Arbeitskreis das Sozialministerium auf, mit dem Kultusministerium gemeinsam einen politischen Ansatz aufzustellen und die Lehrpläne zu ändern, in der die Schulbildung noch viel stärker auf ein späteres Berufsleben aufgestellt wird. Die Lehrpläne sollten daher nach dem Motto „Weniger Theorie – mehr Praxis“, oder anders ausgedrückt „Lernen für’s Leben“ umgestellt werden.

Bei den Bemühungen der Landesregierung, Kinder aus schwierigen Lebensverhältnissen zu helfen, sollte das Ziel ein selbstbestimmtes Leben in einem Beruf, dass den Talenten des jeweiligen Kindes entspricht, den Akteuren nie aus dem Blick verloren gehen.

„Das Schlimmste, das einer Gesellschaft wiederfahren kann, ist die Armut von einer auf die andere Generation zu übetragen, nur weil es am politischen Handeln fehlt“, befürchtet Csernai-Weimer. Das gilt heute noch stärker als die Jahre davor.

Im Landkreis Göppingen wird durch die „ökumenische Aktion Rückenwind“ Kindern aus finanziell schwachen Familien in den Bereichen Sport, Musik, Freizeiten und Nachhilfen aktive Unterstützung und finazielle Hilfen geboten. Die Aktion Rückenwind hilft Kindern dabei eine Chance zu erhalten für einen guten Start ins Leben.

Allerdings kann dieser Beitrag die fehlenden politischen Entscheidungen nicht ausgleichen.

Dafür dient die Aktion des Arbeitskreises, die Kette „Kinderarmut – Lebensarmut – Altersarmut“ weiter zu durchbrechen.

 

PM KAB-Regionalsekretariat Göppingen

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