IHK-Chef Schmalzl fordert Berlin und Brüssel zum Handeln auf – Schwächelnde Weltwirtschaft bedroht regionale Arbeitsplätze

Angesichts der aktuellen Verschärfung des Handelskonflikts zwischen den USA und China befürchtet IHK-Chef Johannes Schmalzl negative Folgen auch für die hiesige Wirtschaft. Er fordert daher die Politik zum Handeln auf. „Die schwächelnde Weltkonjunktur und die zunehmenden Handelskonflikte müssen Konsequenzen in der Steuer- und Handelspolitik in Berlin und Brüssel haben“, fordert  Johannes Schmalzl, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart. Dass sich die Konjunktur abkühlt, sei nicht nur ein Bauchgefühl. Vielmehr belegten dies die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage bei 4.500 Mitgliedsunternehmen der deutschen Auslandshandelskammern, viele davon aus der Region Stuttgart und Baden-Württemberg. Der Umfrage zufolge rechnen 27 Prozent mit einer Verschlechterung der Nachfrage im Gastland, nur 24 Prozent gehen von einer Besserung aus.

Viele Betriebe aus der Industrie meldeten spürbare Rückgänge beim Auftragseingang. Zwar erwarten Handel, Bauwirtschaft und Dienstleister für die nächsten Monate weiterhin eine positive Entwicklung. Auch die vergleichsweise hohen Tarifabschlüsse würden den privaten Konsum weiter stärken. Aber die international aktiven Betriebe in der Region Stuttgart  spürten immer mehr die nachlassende Dynamik der Weltwirtschaft und den zunehmenden Protektionismus. Ein ungeregelter Brexit würde die Lage zusätzlich verschärfen. „Ein Viertel der deutschen Jobs hängt vom Welthandel ab“, so Schmalzl. Und da im Ballungsraum Stuttgart praktisch jeder produzierende Betrieb auch im Export aktiv ist, liege der Anteil der vom globalen Handel abhängigen Arbeitsplätze noch höher.

Das Thema Handelspolitik müsse auf der Agenda der neuen EU-Kommission an oberster Stelle stehen. Um aus dieser Abwärtsspirale herauszukommen, könnten zusätzliche und modernisierte Handelsabkommen der EU mit möglichst vielen Partnern in der Welt sowie die Stärkung der Welthandelsorganisation WTO die Wirtschaft wieder mehr voranbringen.

„Da eine weitere Fortsetzung der Handelsstreitigkeiten zu befürchten ist, muss die EU gegenüber USA, China, aber auch Großbritannien mehr denn je als starke Einheit auftreten“, formuliert Schmalzl anlässlich des am Wochenende stattfindenden G7-Gipfels in Biarritz die Erwartungen der regionalen Betriebe an die neue Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und die Kommissionsmitglieder. Aus Berlin bräuchten die Unternehmen positive Impulse bei Unternehmenssteuern und Entbürokratisierung.

Der Link zur aktuellen Umfrage „AHK World Business Outlook“ steht auf www.stuttgart.ihk.de, Nr. 21575.

 

PM IHK Region Stuttgart

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