Die Stadtwerke Göppingen erneuerten das Blockheizkraftwerk (BHKW) im Heizkraftwerk Ursenwang. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf rund 960.000 Euro (netto). Im Frühjahr 2016 wurde mit den Arbeiten begonnen.
Die Stadtwerke Göppingen betreiben in Ursenwang ein Fernwärmenetz und das zugehörige Heizkraftwerk. Im Heizkraftwerk wird die Wärme durch den Einsatz von einem BHKW und drei Spitzenlastkesseln bereitgestellt. Das alte BHKW mit einer elektrischen Leistung von 1263 kW war in die Jahre gekommen. Bisher hat es ca. 100.000 Betriebsstunden absolviert. „Verglichen mit einem PKW-Motor entspricht dies einer Fahrleistung von ca. 6.000.000 km!“ erläutert Werkleiter Dr. Martin Bernhart. Aufgrund von Energieeinsparmaßnahmen der angeschlossenen Wärmekunden haben sich die Wärmeabgabe und die benötigte Spitzenlast des Heizkraftwerks reduziert. Bei der Auswahl des neuen BHKWs wurde dies entsprechend berücksichtigt. So hat das neue BHKW nur noch eine thermische Leistung von 1310 kW und damit rund 300 kW weniger als sein Vorgänger. Bei dem neuen Aggregat handelt es sich um eine sogenannte hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). So hat das neue BHKW noch annähernd die gleiche elektrische Leistung von rund 1200 kW. Über das weiterhin thermisch geführte, in Grundlast laufende BHKW wird ein Primärenergiefaktor der Fernwärmeversorgung von ca. 0,28 erreicht. Damit werden die gesetzlichen Vorschriften für Neubauten oder Sanierungen (EEWärmeG, EWärmeG, EnEV) auf Dauer erfüllt. „Die Attraktivität der Fernwärmeerzeugung und -nutzung in Ursenwang wird dadurch weiter erhöht“, freut sich Dr. Martin Bernhart nach der breiten Zustimmung zum Investitionsvorhaben im Gemeinderat der Stadt Göppingen. Es werden infolge des hocheffizienten BHKWs zusätzliche Reduzierungen der Emissionen an Luftschadstoffen und Klimagasen gegenüber der bisherigen Situation erzielt und steht damit ganz im Sinne des Gemeinderatsbeschlusses von 1962 für ein „rauchfreies Ursenwang“. Gleichzeitig wird die eigene dezentrale Stromproduktion um rund 750.000 kWh/a gesteigert. Damit können etwa 200 Privathaushalte mit Strom versorgt werden. Der erzeugte Strom wird als Barbarossa- Strom durch die EVF direkt vor Ort vermarktet. Überschüssige Strommengen werden über die Handelsaktivitäten der EVF an der Leipziger Strombörse zu Marktpreisen verkauft.
PM