Catena-X: Chance für digitale Vorreiterrolle in der automobilen Wertschöpfung

IHK-Info-Angebot und IHK-Auftaktveranstaltung am 25. Juni in Stuttgart geben Überblick.

BWIHK – Wolfgang Grenke: Wirtschaft und Politik müssen Catena-X als Chance für Baden-Württemberg begreifen und die Automobilbranche bei der digitalen Transformation weiter nach Kräften unterstützen.

Mit finanzieller Unterstützung vom Bund und EU hat ein Konsortium aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Multiplikatoren unter dem Dach des Trägervereins Catena-X Automotive Network e.V. in den letzten drei Jahren einen Ansatz für den ersten offenen und kollaborativen Datenraum für die Automobilindustrie entwickelt.

„Die Transformation einer unserer Schlüsselbranchen ist in vollem Gange. Die Herausforderungen für die Automobilindustrie sind vielfältig: Nachhaltigkeitsziele erreichen, Versorgungssicherheit gewährleisten, Qualität verbessern, Komplexität und Kosten reduzieren“, beschreibt Wolfgang Grenke, Präsident der IHK Karlsruhe, welche im Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) in Technologiefragen federführend ist, die aktuelle Situation. „Catena-X gibt Antwort darauf, wie die automobile Wertschöpfungskette durch eine neue Form der Datenkollaboration nachverfolgbar, nachhaltig und widerstandsfähig werden kann“, erklärt Grenke.

„Catena-X ermöglicht den durchgängigen digitalen Informationsfluss über die gesamte Wertschöpfungskette. So wird die Nachverfolgung von Fahrzeugbauteilen über ihren Lebenszyklus möglich – von der Rohstoffbeschaffung bis hin zum Recycling. Auch die Wiederverwertung von Komponenten oder die Bestimmung und Optimierung der CO2-Fußabdrücke auf Basis lieferantenspezifischer Werte lassen sich präziser planen und bestimmen. Die Digitalisierung der Prozesse ermöglicht zudem Freiräume bei der Allokation von Kapazitäten oder für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle“, ergänzt Andreas Kottmann von der BMW Group und Leiter Transfer und Kommunikation im Konsortialprojekt Catena-X.

Chance auf internationalen Standard

„Während im Endverbraucher- und Privatkunden-Geschäft (B2C) die digitalen Standards der Datenökonomie im Wesentlichen von den große Plattformanbietern aus Amerika und China gesetzt sind, gibt es das im industriellen Umfeld zwischen den Unternehmen (B2B) international in dieser Form noch nicht. Catena-X ist für Deutschland und Europa eine große Chance, als Erste einen weltweiten Standard für eine echte Datenökonomie im Industrieumfeld zu setzen“, so Grenke weiter.

Digitales IHK-Infoangebot und Ganztages-Veranstaltung am 25. Juni

„Um Unternehmen, und insbesondere kleine und mittlere Zulieferbetriebe an Catena-X heranzuführen, haben die baden-württembergischen IHKs zusammen mit dem Catena-X-Konsortium ein digitales IHK-Informationsangebot geschaffen. Dort gibt es die wichtigsten Informationen im Überblick – von den Grundlagen über das Onboarding und Fördermöglichkeiten bis hin zu Erklärvideos, Online-Schulungen und Ansprechpartnern“, führt Dr. Stefan Senitz, Referent und Federführer Technologie bei der IHK Karlsruhe, aus. Die Internetadresse lautet: www.produktentwicklung.ihk.de/catena-x

Weiter findet am 25. Juni ab 10 Uhr bei der IHK Region Stuttgart eine ganztägige kostenfreie Info-Veranstaltung der baden-württembergischen IHKs statt. „Unternehmen, Entwickler und Berater erfahren, welche Herausforderungen aus dem Arbeitsalltag durch Catena-X gelöst werden können. Was Sie tun müssen, um dabei zu sein, und wer die Köpfe hinter dem Daten-Ökosystem sind. Zusätzlich gibt es eine Infolandschaft mit zahlreichen Ausstellern rund um Catena-X, eine gute Gelegenheit zum Networking und für neue Kontakte“, erklärt Holger Triebsch, Leiter der Abteilung Industrie | Innovation | Infrastruktur bei der IHK Region Stuttgart, das Konzept der Veranstaltung.

Anmeldung und Programm: https://ihk.de/stuttgart/catena-x/.

Wirtschaft und Politik müssen an einem Strang ziehen

„Wir freuen uns, dass wir zusammen mit dem Catena-X Automotive Network e.V. als Partner ein umfassendes und praxisnahes Informationsangebot für unsere Betriebe auf die Beine stellen konnten. Jetzt ist es wichtig, dass Wirtschaft und Politik gemeinsam an einem Strang ziehen, um die Potenziale, die Catena-X für Baden-Württemberg bietet, bestmöglich zu nutzen. Ich kann mir gut vorstellen, dass der von der Landespolitik bereits vor einiger Zeit ins Leben gerufene Strategiedialog Automobilwirtschaft hier eine gute Plattform ist“, betont Grenke abschließend.

Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) ist eine Vereinigung der zwölf baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern (IHK). In Baden-Württemberg vertreten die zwölf IHKs die Interessen von weit mehr als 650.000 Mitgliedsunternehmen. Zweck des BWIHK ist es, in allen die baden-württembergische Wirtschaft und die Mitgliedskammern insgesamt betreffenden Belangen gemeinsame Auffassungen zu erzielen und diese gegenüber der Landes-, Bundes- und Europapolitik sowie dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und anderen Institutionen zu vertreten.

 

PM Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag

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