Freiberufler genießen viele Freiheiten, aber sie müssen auch vorsichtig sein, um nicht in die Falle der Scheinselbstständigkeit zu geraten. Scheinselbstständigkeit liegt vor, wenn eine Person zwar formal als selbstständig gilt, laut den Sozial-Behörden aber wie eine angestellte Person arbeitet und von einem Auftraggeber abhängig ist. Dies kann zu rechtlichen und steuerlichen Problemen führen. Wir haben 10 Tipps, wie Sie dies vermeiden:
1. Diversifikation der Auftraggeber: Eines der Hauptmerkmale der Selbstständigkeit ist die Unabhängigkeit von einem einzelnen Auftraggeber. Freiberufler sollten darauf achten, Aufträge von verschiedenen Kunden zu erhalten. Dies zeigt, dass sie am Markt aktiv sind und nicht nur für einen Auftraggeber arbeiten.
2. Eigenständige Arbeitsweise: Freiberufler sollten ihre Arbeit selbst organisieren und durchführen können. Sie sollten in der Lage sein, ihre Arbeitszeiten und -orte selbst zu bestimmen und ohne direkte Weisungen des Auftraggebers zu arbeiten.
3. Eigene Betriebsstätte: Das Vorhandensein einer eigenen Betriebsstätte, wie ein Büro oder eine Werkstatt, unterstreicht die Selbstständigkeit. Es ist auch hilfreich, wenn Freiberufler über eigene Arbeitsmittel wie Computer, Branchen-Softwarepakete oder spezielle Ausrüstung verfügen.
4. Marktauftritt: Ein professioneller Auftritt am Markt, beispielsweise durch eine eigene Website, Visitenkarten oder Werbematerial, ist ebenfalls ein Indiz für Selbstständigkeit.
5. Unternehmerisches Risiko: Freiberufler sollten unternehmerisches Risiko tragen, zum Beispiel indem sie Investitionen tätigen oder für ihre Altersvorsorge selbst aufkommen.
6. Vertragsgestaltung: Die Verträge mit Auftraggebern sollten so gestaltet sein, dass sie die Selbstständigkeit widerspiegeln. Dazu gehört, dass Freiberufler nicht in die betrieblichen Abläufe des Auftraggebers eingegliedert sind und keine festen Arbeitszeiten haben.
7. Rechnungsstellung: Freiberufler sollten ihre Leistungen durch Rechnungen abrechnen, die alle notwendigen Angaben enthalten und den üblichen Anforderungen entsprechen.
8. Sozialversicherung: Selbstständige sind in der Regel nicht sozialversicherungspflichtig wie Angestellte. Sie sollten daher selbst für ihre soziale Absicherung sorgen, zum Beispiel durch den Abschluss einer privaten Krankenversicherung, Betriebshaftpflicht und Altersvorsorge.
9. Entscheidungsfreiheit: Freiberufler sollten in der Lage sein, Entscheidungen über die Annahme von Aufträgen, die Preisgestaltung und die Art der Auftragserfüllung zu treffen. Wie wir kürzlich in unseren News berichtet haben, ist dies bei Plattformarbeit (bspw. Fahr- und Lieferdienste) weniger der Fall.
10. Fachliche Unabhängigkeit: Freiberufler sollten ihre fachliche Kompetenz und Unabhängigkeit bewahren und sich nicht in die Hierarchie des Auftraggebers einordnen lassen.
Diese 10 Maßnahmen helfen nicht nur dabei, die Scheinselbstständigkeit zu vermeiden, sondern stärken auch die Position des Freiberuflers am Markt. Es ist wichtig, dass Freiberufler sich dieser Aspekte bewusst sind und aktiv daran arbeiten, ihre Selbstständigkeit zu erhalten und nach außen zu kommunizieren.
PM Freelance-Market International GmbH