Wenn es um das Thema nachhaltige Logistik geht, schütteln viele Menschen nur ratlos den kopf. Nachhaltigkeit und Logistik sind zwei Themenbereiche, die offensichtlich nie zusammenpassen werden. Weltweit werden in jedem Jahr mehr als 100 Milliarden Pakete verschickt. Der Gütertransport verursacht dabei bis zu 11 Prozent der gesamten Schadstoffemissionen. Da fragen sich dann viele Menschen, wie diese Branche nachhaltig werden kann. Es gibt jedoch zahlreiche Möglichkeiten, die nur genutzt werden müssen. Doch zunächst sollte der Begriff Nachhaltigkeit etwas näher beschrieben werden, weil es dazu viele unterschiedliche Meinungen gibt.
Was bedeutet Nachhaltigkeit?
Oftmals wird schon von Nachhaltigkeit geredet, wenn ein Unternehmen Arbeitsabläufe verändert, um den CO2-Fußabdruck zu verringern. Doch das ist nur ein kleiner Aspekt von Nachhaltigkeit. Es gehört noch deutlich mehr dazu. Vereinfacht ausgedrückt könnte gesagt werden, dass es bei der Nachhaltigkeit darum geht, so zu arbeiten, dass nachfolgende Generationen keinen Schaden dadurch erleiden. Daher müssen folgende Punkte beachtet werden:
- Ressourcen sollten geschont werden
- Verringerung des Energieverbrauchs
- Schadstoffemissionen vermeiden
- Soziale Gerechtigkeit etablieren
In der Logistik lassen sich diese Ziele erreichen. Im Bereich von Verpackungsmaterialien könnten beispielsweise recycelbare Materialien wie Pappe oder Holz verwendet werden. Damit ließen sich Ressourcen schonen. Der Energieverbrauch lässt sich ebenfalls recht einfach verringern. Dazu könnten die Dächer der Lagerräume mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden, um den eigenen Strom zu produzieren. Schadstoffemissionen lassen sich verringern, wenn auf Lagerfahrzeuge mit Elektroantrieben umgestellt wird. Da die meisten Transporte mit Lkws erfolgen, könnten auch sparsame Fahrzeuge angeschafft werden. Ein ganz wichtiges Thema bezüglich der Nachhaltigkeit ist die soziale Komponente. Dabei spielt insbesondere der Umgang mit den Mitarbeitern eine zentrale Rolle.
Die Wertschöpfungsketten optimieren
Produzierende Betriebe haben schon die Vorteile einer nachhaltigen Wirtschaft erkannt. Daher nutzen sie vermehrt Rohstoffe aus der Region, um lange Transportwege zu vermeiden. Allerdings müssen die erzeugten Produkte zur Weiterverarbeitung oder zum Endkunden transportiert werden. Hier ist die Logistikbranche gefragt. Für die meisten kleinen und mittelständischen Unternehmen lohnt es sich nicht, eine eigene Logistikabteilung einzurichten. Diese würde nur unnötig viel Ressourcen binden und nicht wirtschaftlich arbeiten können. Deshalb lagern die meisten Unternehmen die gesamte Logistik aus. Logistikunternehmen, die sich auf Transporte, Lagerung und Auslieferung spezialisiert haben, können zumeist wirtschaftlicher arbeiten, weil sie über eine bessere Ausstattung verfügen. Deshalb übernehmen diese Unternehmen zumeist die Verpackung, die Auslieferung und kümmern sich um Retouren.
Passende Transportbehälter mieten statt kaufen
Kleinere Produkte werden zumeist in größeren Transportboxen transportiert. Diese lassen sich einfacher mit einem Stapler auf einen Lkw verladen oder in einem Zwischenlager platzsparend aufstapeln. Im Ernst-Handel bekommt jedes Unternehmen geeignete Boxen in den gewünschten Größen. Solche Komponenten sind in einer modernen Logistik von besonderer Bedeutung. Kann durch eine bessere Ausstattung Arbeitszeit gespart werden, erhöht sich die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens. Eine moderne Ausstattung ist ohnehin von elementarer Bedeutung. Doch dazu später mehr.
In moderne Lagerlogistik investieren
Zur Nachhaltigkeit gehört auch eine gute Leistungsfähigkeit. Diese kann durch die Investition in eine moderne Lagerlogistik erhöht werden. Mittlerweile stehen Entladefahrzeuge zur Verfügung, die völlig autonom arbeiten. Sie werden mit Sensoren und Kameras gesteuert, sodass keine Fahrer mehr erforderlich sind. Da diese moderne Technik noch nicht überall eingesetzt werden kann, gibt es auch Lösungen, bei denen ein Mitarbeiter in einem Kontrollraum mehrere Entladefahrzeuge an Monitoren steuert. Genauso einfach können die Lkws auch wieder beladen werden. In modern eingerichteten Lagerstätten braucht sich kein Mitarbeiter mehr um die Einlagerung sowie die Verladung zu kümmern. Dadurch können die autonomen Lagerfahrzeuge schneller arbeiten. Je schneller die Arbeitsabläufe erledigt sind, desto weniger Energie wird verbraucht.
Die Routen optimieren
Ein großes Problem stellen nach wie vor Leerfahrten dar. Dabei verbrauchen die Fahrzeuge Kraftstoff, ohne dass sie einen Nutzen bringen. Deshalb ist es vorteilhaft, wenn die Routen so geplant werden, dass möglichst wenig Leerfahrten anfallen. Statistisch gesehen ist es derzeit so, dass jede dritte Fahrt eine Leerfahrt ist. Deshalb gibt es in diesem Bereich noch eine Menge Luft nach oben. Die einzelnen Fahrten lassen sich mithilfe einer Software deutlich besser planen. Dazu müssen Fahrzeuge und Container mit Sendern ausgestattet sein, um die jeweiligen Standorte in Echtzeit ermitteln zu können. Technische Lösungen stehen bereit und werden auch schon von einigen Unternehmen erfolgreich eingesetzt. Es stehen auch Sender zur Verfügung, die mit Akkus betrieben werden. Damit lassen sich auch abgestellte Ladebrücken oder Container orten.
Nicht immer lassen sich Leerfahrten vermeiden. Es ist jedoch möglich, eine Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen anzustreben. Damit lassen sich vielleicht Touren bündeln oder unbeladene Rückfahrten vermeiden. Eine enge Zusammenarbeit im B2B-Bereich ist in der Logistikbranche meistens eine gute Möglichkeit, Ressourcen zu sparen. In der Regel ist es nicht schwer, Unternehmen für eine Zusammenarbeit zu finden, weil im Logistikbereich die Nachhaltigkeit eine immer größer werdende Rolle spielt.
Zusammenfassung
Logistik und Nachhaltigkeit sind inzwischen keine Gegensätze mehr. Dank moderner Technik kann jedes Unternehmen in dieser Branche nachhaltig agieren. Lagerstätten lassen sich modern einrichten und die Dächer mit Solarpaneelen bestücken. Dadurch lässt sich die benötigte Energie größtenteils selbst erzeugen. Mithilfe moderner Software oder durch eine engere Zusammenarbeit mit anderen Logistikbetrieben können Leerfahrten vermieden und Ressourcen gebündelt werden.
PM