Die zunehmende Digitalisierung bietet Unternehmen völlig neue Chancen. Mehr Effizienz und Freiheit für Mitarbeitende sind nur einige dieser neuen Möglichkeiten. Doch Unternehmen werden durch die Industrie 4.0 auch neuen Herausforderungen gestellt. Impulse für ihre Bewältigung und andere Inspirationen zum Strukturwandel gab der Industrie 4.0 Summit.
Unternehmen im Wandel: Jede Abteilung ist von Industrie 4.0 betroffen
Der Digitalisierung Fortschritt in Unternehmen ist längst in vollem Gange. Um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, gibt es nur eine Möglichkeit: mitziehen. Der technische Fortschritt hält in alle Abteilungen Einzug und stellt Mitarbeitende und Prozesse vor neue Herausforderungen. Gelingt die Etablierung der neuen Tools und Prozesse, ergeben sich neue (ressourcenschonende) Möglichkeiten.
Betroffen vom Wandel ist vor allem das Personalmanagement. Wurden Urlaubsanträge, Krankenscheine, Überstundenabrechnung und Co. bisher über den Papierweg abgewickelt, geht es dank der innovativen Lösungen deutlich schneller. Die Urlaubsverwaltung lässt sich beispielsweise durch digitale Arbeitswerte für alle Mitarbeitenden zeitsparender realisieren. Mitarbeitende können ihre geplanten Urlaubstage proaktiv in ein internes Team eintragen, auf das die HR-Mitarbeitenden Zugriff haben. Auf Knopfdruck gibt es eine Übersicht aller aktuell Anwesenden im Unternehmen oder umfassende Datenanalyse (beispielsweise für die bessere Planung der Urlaubstage außerhalb von Produktionsengpässen).
Neue Anforderungen an Mitarbeitende, um in der Industrie 4.0 Schritt halten zu können
Soll im Unternehmen beispielsweise ein smarter Urlaubsplaner 2022 genutzt werden, sind gleich mehrere Fachkräfte für dessen Integration erforderlich. Die IT-Spezialisten müssen nicht nur die notwendigen Datenbanken, Netzwerk- oder Cloud-Lösungen bereitstellen, sondern das Tool auch in die interne IT-Struktur einbinden.
Auch HR-Mitarbeitende benötigen zusätzliche Skills, um das Tool effizient zu nutzen. Lernbereitschaft und Begeisterung für die Möglichkeiten der Industrie 4.0 sind dabei unabdingbar. Unternehmen sind damit auch in Sachen Mitarbeitenden Qualifikation gefordert. Es gilt, die neuen technischen Möglichkeiten greif- und erlebbar zu machen. Eine Möglichkeit ist das Aufzeigen der Vorteile, denn durch die smarten HR-Tools bleibt Experten mehr Zeit für ihre Aufgaben. Effizientes Arbeiten bedeutet gleichsam einen strukturierten Tag, durch dessen exakte Aufgabenplanung Überstunden der Vergangenheit angehören könnten.
Dank Industrie 4.0 mehr Flexibilität: Unternehmen werden für Fachkräfte viel attraktiver
Der Industrie 4.0 Summit Filstal im Juli 2022 machte deutlich, dass Unternehmen reagieren müssen. Die zahlreichen hochkarätigen Referenten wie Jan Junker (TeamViewer Germany GmbH) oder Peter Strohm (EMAG Maschinenfabrik GmbH) wussten zu berichten, dass sich auch die Ansprüche der Mitarbeitenden geändert haben. In den nächsten Jahren wird sich der Fachkräftemangel laut Meinung der Experten weiter verstärken, sodass Unternehmen künftig noch stärker um die Gunst neuer Mitarbeitenden buhlen müssen.
Work-Life-Balance – für die Generation Z, die Experten von morgen, wird das immer wichtiger. Unternehmen müssen sich auf ihre geänderten Vorstellungen vom Arbeitsleben einstellen, um überhaupt wettbewerbsfähig zu bleiben. Diese Generation ist es gewohnt, digital zu leben, denn sie sind mit Smartphone, Tablet und Co. aufgewachsen. Für sie ist es selbstverständlich, Projekte online zu planen, digital zu kommunizieren und Meetings im Videoformat ortsunabhängig abzuhalten. Sie wünschen sich mehr Flexibilität und Entscheidungsspielraum, was viele Traditionsunternehmen (vor allem im Mittelstand) vor Herausforderungen stellt.
Die flexible Arbeitsplatzwahl wird durch ihre Lebensideen immer wichtiger. Längst haben sie die klassischen Rollenmodelle aufgegeben und auch Väter wünschen sich, nach der Geburt Zeit mit ihrem Kind verbringen zu können, statt nur im Büro zu arbeiten. Unternehmen können diese neuen Wünsche an das Arbeitsumfeld nur realisieren, wenn sie mit dem digitalen Zeitgeist gehen und dafür die technische Infrastruktur bieten. Dazu gehören nicht nur Cloud-Lösungen oder Laptop, sondern auch smarte Tools und Prozesse. Auch die Bundesregierung unterstützt den Digitalisierungsprozess und schafft beispielsweise die Pflicht für Papier-Krankschreibungen ab. Seit Anfang Oktober 2021 übermitteln Ärzte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen an Krankenkassen. Auch Mitarbeitende können sich den Aufwand der Zettelübergabe an die Personalabteilung sparen, denn Arbeitgebende können sich diese Informationen seit 1. Januar 2022 beschaffen und intern schneller verarbeiten. Das spart nicht nur Arbeitszeit für alle, sondern ist durch den Papierverzicht auch äußerst ressourcenschonend.
Foto von pixabay
PM