Am morgigen Freitag soll auf dem ersten digitalen Impfgipfel des Landes Baden-Württemberg die weitere Perspektive für die Impfkampagne im Südwesten diskutiert und entsprechende Weichen gestellt werden. Für die beiden Spitzenverbände der Südwestwirtschaft, dem Baden-Württembergischen Industrie und Handelskammertag (BWIHK) und den Unternehmern Baden-Württemberg (UBW), geht es dabei vor allem um die konsequente Einbindung der Betriebs- und Werksärzt*innen der Unternehmen. Dadurch könnte ein steigender Vakzin-Zulauf deutlich rascher verimpft werden.
„Wir müssen jetzt den Impf-Turbo zünden und dazu alle impffähigen Ärztinnen und Ärzte von Anfang an und ohne Ausnahme aktivieren. Für die Unternehmen im Land heißt das, die Betriebsärzt*innen auf diesem Weg als starke dritte Säule in der Impfstrategie des Landes zu verankern. Nur so können wir möglichst schnell in eine wirtschaftlich wirklich planbare Situation für viele von Corona schwer getroffene Betriebe kommen und die Inzidenzfixierung nachhaltig überwinden“, sind sich BWIHK-Präsident Wolfgang Grenke und UBW-Präsident Dr. Rainer Dulger einig.
Eine deutliche Beschleunigung des Impftempos helfe der Wirtschaft genau wie dem Land am besten dabei, die Pandemie und deren enorme Auswirkungen noch in diesem Jahr endlich hinter sich lassen zu können. „Wenn alle Branchen im Land endlich wieder frei wirtschaften und ihr eigenes Geld unabhängig von Infektionszahlen und Stufenplänen verdienen können, hilft es auch den Landesfinanzen am besten, beispielsweise wichtige Zukunftsprojekte gegenfinanzieren zu können und unseren Standort nachhaltig zu stärken. Gerade Betriebsärzt*innen können hier zum Game-Changer werden, da sie besondere Vertrauenspersonen für viele Beschäftigte sind, einen guten Zugang zur Belegschaft haben, die Strukturen und individuellen Gefährdungslagen in den Unternehmen besser als jeder andere Arzt kennen und seit Jahren erfolgreich beispielsweise gegen Grippe impfen. Auf sie zu verzichten, wäre aus unserer Sicht wirklich fahrlässig“, betont Grenke.
Dazu ergänzt Dulger: „Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Es muss unbedingt mehr geimpft werden, denn wir können den Lockdown nicht permanent verlängern. Das würden viele Unternehmen insbesondere in dem von den Corona-Eindämmungsmaßnahmen stark betroffenen Dienstleistungssektor wirtschaftlich nicht überstehen.“
Beide führen gemeinsam aus: „Viele Unternehmen stehen mit ihren Betriebsärzt*innen längst in den Startlöchern und bieten sich aktiv für entsprechende Pilotprojekte an. Wir brauchen diese dringend, können daraus eine echte Win-Win-Situation machen. In jeder Phase bieten wir dazu unsere Unterstützung an. So können beispielsweise Ankerbetriebe Impfungen insbesondere für die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Verbund übernehmen und KMU über mobile Impfangebote weiter unterstützt werden. Wir sollten auch hier jede Chance nutzen, alle betrieblichen Ansätze in Modellprojekten zu erproben. So kann mit dem offiziellen Start zügig und flächendeckend die Impfquote erhöht werden und die niedergelassenen Ärzte, die bereits impfen, können entscheidend entlastet werden. Hier erwarten wir, dass der Impfgipfel jetzt die Weichen dafür stellt und zentrale Fragen der Umsetzung diskutiert.“
PM Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag