Koalitionsverhandlungen: Handwerk fordert „kluge Agenda für Menschen und Betriebe“

Grüne und CDU haben sich darauf geeinigt, in Koalitionsverhandlungen eintreten zu wollen. Dazu erklärt der Präsident des Baden-Württembergischen Handwerkstags (BWHT), Rainer Reichhold:

„Die Diskussion über eine denkbare Koalition wurde offenbar intensiv geführt, die Entscheidung mit Sorgfalt getroffen. Jetzt brauchen wir schnell eine handlungsfähige Landesregierung mit einem anpackenden Plan für Baden-Württemberg. Diese kluge Agenda muss ein noch dynamischeres Vorgehen in der Coronakrise enthalten. Sie muss aber auch andere, langfristig wichtige Themen bearbeiten, z.B. die Grundlagen für neues Wachstum und gesicherten Wohlstand. Dazu gehört eine engagierte Mittelstands- und Handwerkspolitik. Denn in den 137.000 Betrieben des Handwerks finden Menschen gute Arbeit – damit auch die Sicherung ihres Alltags und Zukunftschancen für ihre Kinder. Eine kluge Agenda für Baden-Württemberg gibt Perspektiven für Menschen und Betriebe.“

Der Landeshandwerkspräsident forderte klare Aussagen im Koalitionsvertrag zum Bürokratieabbau, zu einem innovationsorientierten Klimaschutz, zur Transformation der Automobilwirtschaft und zur Aus- und Weiterbildung. „Für all diese Themen haben wir fertige Konzepte und Angebote, wesentlich abgebildet im Programm ´Handwerk 2025`, dessen Fortsetzung und Erweiterung wir den Koalitionären vorschlagen“, so Reichhold.

Eines der zentralen Themen aus Handwerkssicht ist die Stärkung der Aus- und Weiterbildung: „Es braucht wieder mehr und digitalere Berufsorientierung. Und die Bildungsstätten des Handwerks müssen zukunftsfähig finanziert werden – mehr als bisher. Für die auskömmliche Finanzierung von Kursen, moderner Ausstattung und Wohnheimkosten müssen genügend Mittel zur Verfügung gestellt werden. Die Kostenverteilung hat sich in den vergangenen Jahren massiv verändert, die ursprüngliche Drittelfinanzierung der überbetrieblichen Ausbildung zwischen Bund, Land und Handwerk selbst ist nicht mehr gegeben. Es darf zudem keine Konkurrenz durch Berufliche Schulen aufgebaut werden – vielmehr sollten sich die Angebote ergänzen“, sagte Reichhold.

Auch bei der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung gibt es für eine neue Landesregierung viel zu tun. Die Meisterprämie muss ausgeweitet und verstetigt werden. Auszubildende müssen durch mehr Wohnangebote und ein landesweites Azubi-Ticket unterstützt werden – analog zu den Angeboten für Studierende.

Hinweis:

Alle Forderungen des Handwerks unter dem Motto „Fördern.Entlasten.Wertschätzen.“ finden Sie unter www.bwht.de/wahlpapier

 

PM Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.

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