‚Personal Shopping‘ als Übergangslösung für alle erlauben

Irreversible Flurschäden im Einzelhandel sind bereits verursacht. Für anfängliche Erleichterung könnte das personalisierte Einkaufen sorgen

Die vom Bund-Ländergipfel beschlossene Lockdown-Verlängerung bis zum 7. März und die Verknüpfung an den Inzidenzwert von 35 hat die Hoffnung des stationären Einzelhandels auf eine zeitnahe schrittweise Öffnung zerschlagen. „Die Enttäuschung ist groß und uns erreichen immer mehr erschütternde Rückmeldungen der Händler, die kein Licht am Ende des Tunnels sehen und schlicht verzweifelt sind“, so Prof. Dr.-Ing. Peter Jany, Hauptgeschäftsführer der IHK Bodensee-Oberschwaben, die im Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) in Handelsangelegenheiten federführend ist. Nach fast zwei Monaten Schließung hatten sich viele Händler Hoffnung gemacht, bald wieder mit entsprechenden Auflagen für ihre Kunden öffnen zu dürfen.

„Wir begrüßen, dass die Überbrückungshilfe III nun endlich gestartet ist und bereits die ersten Abschlagszahlungen in Höhe von 50 Prozent der Antragssumme geleistet werden. Das ist auch notwendig, damit die Händler zum Beispiel ihre Frühjahrsware, die in diesen Wochen eintrifft, auch bezahlen können“, so Jany. Dennoch sei es laut BWIHK notwendig, den Händlern mehr entgegenzukommen, als am vergangenen Mittwoch beschlossen wurde: „Es wäre ein wichtiges Signal an die Händler, zumindest die Vergabe von Einzelterminen an Kunden zu gestatten“, ergänzt Jany. Das „Personal Shopping“ mit Kontaktnachverfolgung lasse sich laut BWIHK sehr gut mit den Hygienevorschriften vereinbaren und berge so ein überschaubares und kontrollierbares Risiko. Menschenansammlungen und Warteschlangen könnten vermieden werden. „Keiner weiß, ob am 7. März der Inzidenzwert bei stabil 35 liegt und ob, und wenn ja, für wie lange dann wieder geöffnet werden kann. Auch eine weitere Schließung ist ja nicht ausgeschlossen. Daher halten wir es für angemessen, in dieser fortwährenden Hängepartie den besonders betroffenen Branchen eine Hand zu reichen und das kleine Fenster hin zu ihren Kunden zu öffnen. Zu diesem Zugeständnis sollte die Politik trotz hartem Lockdown bereit sein“, schließt Handelsexperte Jany.

 

PM Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag

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