Die Lockdown-Verlängerung bis Ende Januar beunruhigt die IHK-Unternehmen im Kreis Göppingen – Liquidität: Zugesagte Soforthilfen müssen jetzt schnell ausbezahlt werden

Die angekündigte Verlängerung des Lockdowns bis Ende Januar erfüllt die Unternehmen im Göppinger Filstal mit großer Sorge. „Bereits durch die beiden Lockdowns im vergangenen Jahr haben viele Betriebe aus den Branchen Handel, Gastronomie, Hotellerie sowie dem Messe- und Veranstaltungsbereich große Schäden erlitten“, betont Göppingens IHK-Bezirkskammerpräsident Wolf Martin.

Es bestehe die ernste Gefahr, dass bei weiter andauernden Betriebsschließungen viele Unternehmen im Kreis Göppingen die Pandemie wirtschaftlich nicht überleben werden. Es sei notwendig, dass die angekündigten Liquiditätshilfen so schnell wie möglich auf den Konten der Unternehmen ankommen. Noch immer gebe es Hinweise auf eine zögerliche Auszahlung. „Unsere Unternehmen brauchen schnell eine ausreichende Liquidität“, betont Martin. Angesichts der bereits geführten Diskussionen über eine mögliche über den Januar hinausgehende Verlängerung des Lockdowns sei die Verunsicherung groß. Die Betriebe bräuchten jetzt vielmehr eine klare Perspektive und nicht Ankündigungen im Wochenrhythmus.

Besonders schwierig sei die Situation im Hotel- und Gaststättengewerbe. „Wir haben immer noch Rückmeldungen, dass außer einer erfolgten Abschlagszahlung die Novemberhilfen selbst noch nicht angekommen sind“, berichtet Hans-Ulrich Kauderer vom Badhotel Stauferland in Bad Boll. Er ist nicht nur Mitglied in der IHK-Bezirksversammlung, sondern zugleich auch im Landesvorstand des Hotel- und Gaststättenverbandes in Baden-Württemberg vertreten. Wenn hier nicht zügig die angekündigten Hilfen ankämen, sei es für viele Betriebe zu spät. Von den anhaltenden Schließungen ist auch in großen Teilen der stationäre Einzelhandel schwer betroffen. „Wir stehen im harten Wettbewerb mit dem geöffneten Online-Handel. Insofern befürchte ich, dass die andauernde Schließung des Facheinzelhandels oder vereinzelte Onlineangebote die Kunden weiter ins Internet bringen“, betont Sven Maier von der Traumfabrik in Bad Boll. Er ist seit vielen Jahren Vertreter des Einzelhandels in der Göppinger IHK-Bezirksversammlung und in der Stuttgarter Vollversammlung und setzt sich auch im Präsidium des Handelsverbandes Baden-Württemberg aktiv für die Belange des stationären Handels ein. Die angekündigte Lockerung des in Baden-Württemberg herrschenden Verbots von Click & Collect für den Einzelhandel werde aus seiner Sicht für kleine Unternehmen vermutlich wenig zusätzlichen Umsatz bringen, da der benötigte Aufwand in den geschlossenen Geschäften hoch sei. Die damit verbundene Entwicklung ginge langfristig zu Lasten des stationären Einzelhandels und der Innenstädte im Kreis Göppingen.

PM IHK Region Stuttgart Bezirkskammer Göppingen

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