Die Kreissparkasse ist wie viele ihrer Kundinnen und Kunden in der Region verwurzelt. Als Sparkasse ist sie vor Ort, steht mit den Kunden in persönlichem Kontakt und kennt die örtlichen Gegebenheiten. „Das ist insbesondere jetzt ein Vorteil, von dem unsere Kundinnen und Kunden profitieren“, betont Klaus Meissner. Der Vertriebsvorstand weist darauf hin: „Wir kennen unsere Kunden und wissen, wie sie vor der Coronakrise dastanden. Das ist ganz wichtig, denn ob Soforthilfen und Sonderkredite in Anspruch genommen werden können, das hängt ganz wesentlich davon ab, ob Liquiditätsengpässe auf die Coronakrise zurückzuführen sind“. Da die Kreissparkasse für die Förderbanken die Risikoprüfung übernehme, komme ihr hier die Kundennähe sehr entgegen.
Allein in den ersten 48 Stunden nach Start der Programme haben rund 50 Kunden für 80 Darlehen aus öffentlichen Mitteln Tilgungsaussetzungen beantragt. Für viele Kundinnen und Kunden, so Meissner, seien Tilgungsstundungen ein gutes Mittel, um die Liquidität zu schonen, das gelte auch bei Baufinanzierungen von Privatpersonen. „Deshalb haben wir noch im März beschlossen, unseren Kundinnen und Kunden auf diesem Gebiet mit entsprechenden Tilgungsaussetzungen entgegenzukommen“, erläutert Meissner. Kurzfristig sei es jetzt sogar möglich, den Antrag dafür direkt aus dem Online-Banking heraus zu stellen – eine Erleichterung für beide Seiten.
Anfangs, so Klaus Meissner, hätten die Berater gezielt Kontakt zu den Kunden aufgenommen, um mit ihnen die Situation zu besprechen. Mittlerweile habe sich die Lage komplett gedreht. „Unsere Telefone stehen nicht mehr still. Sowohl unsere Beraterinnen und Berater als auch unsere Teams in der nachgelagerten Marktfolge gehen an die Grenzen der Belastbarkeit, um möglichst vielen Kunden in dieser angespannten Lage schnell weiterzuhelfen oder zumindest Klarheit zu verschaffen“, berichtet Meissner. Es gebe nun einmal kein Patentrezept, das für alle passe. „Dem einen hilft die Aufstockung des Kontokorrentkredits, der anderen die Tilgungsaussetzung. Wir denken mit, damit der richtige Weg eingeschlagen wird. Individuelle Beratung war schon immer Stärke der Kreissparkassen. Wir sind für die Kundinnen und Kunden im Landkreis da. Wir setzen uns wo immer möglich für unsere Kunden ein“, so Meissner.Vorkehrungen treffen
Damit die Kreissparkasse in dieser Sondersituation möglichst mit vielen Beschäftigten für die Kundinnen und Kunden da sein kann, hat sie diverse Vorkehrungen getroffen. „Wir haben einige Teams aufgeteilt, sodass sie getrennt voneinander an unterschiedlichen Standorten arbeiten. So wollen wir gewährleisten, dass sie sich im Zweifelsfall nicht gegenseitig anstecken. Weiter nutzen viele Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit, von zu Hause aus im Home-Office zu arbeiten. Zudem haben wir die Kapazitäten in unserer medialen Beratung aufgestockt, damit unsere Kundinnen und Kunden ihr Anliegen schnell telefonisch vorbringen können“, berichtet Dr. Hariolf Teufel.
In diesem Punkt zahle es sich aus, dass die Kreissparkasse insbesondere 2019 die mediale Kundenberatung ausgebaut habe. „Wir sind per Telefon, per Beraterchat, über die Sparkassen-App und trotz Corona-Pandemie immer noch flächendeckend in elf Filialen im Landkreis für unsere Kundinnen und Kunden da“, so der Sparkassenchef. Denn: „Die Menschen im Landkreis sollen bei Finanzangelegenheiten so gut es geht von uns unterstützt werden“.
Große Unsicherheit bestehe etwa auch beim Thema Geldanlage und Altersvorsorge. „Die Finanzmärkte spielen verrückt. Da braucht es einen Lotsen, der die Situation einordnet und mögliche Wege aufzeigt“, ergänzt Meissner.Bargeldversorgung und Zahlungsverkehr gewährleisten
Neben der Liquiditätssicherung für die heimische Wirtschaft und für Privatkunden sieht die Kreissparkasse sich verantwortlich für die Aufrechterhaltung des Zahlungsverkehrs sowie der Bargeldversorgung. „Für viele Menschen ist es wichtig zu wissen, dass sie jederzeit Bargeld holen können. Deshalb haben wir vorübergehend mit einigen Genossenschaftsbanken im Landkreis vereinbart, dass unsere Kundinnen und Kunden keine Servicegebühren zahlen, wenn sie Bargeld am Geldautomaten des Fremdinstituts abheben“, erklärt Teufel.
Zwar nehme seit der Coronakrise das Bezahlen per Sparkassen-Card, Kreditkarte oder per Handy zu. Dennoch sei es für viele Menschen wichtig zu wissen, dass sie jederzeit Bargeld zur Verfügung haben könnten. „Die Psyche spielt hier eine ganz wichtige Rolle“, weiß Teufel. Es sei deshalb auch für viele beruhigend zu wissen, dass ihre Einlagen bei der Sparkasse bis zu dem Betrag von 100.000 Euro gesichert seien. „Die Sparkassen verfügen darüber hinaus mit der Institutssicherung über ein weiteres Sicherungssystem, das garantiert, dass die Sparkasse jederzeit sicher ist.“