Das Smartphone ist unser ständiger Begleiter. Studien ergeben, dass wir uns um die 6 Stunden täglich mit dem smarten Teil beschäftigen. Es bestimmt unser soziales Leben. Zumindest zu einem gewissen Prozentteil. Kurios jedoch ist, das wir schon seit einiger Zeit mit dem Smartphone auch an der Supermarktkasse bezahlen können, diese Funktion aber von vielen Nutzer bislang abgelehnt wird. Selbst bei den jungen Benutzern stößt die Bezahlung per Smartphone nicht immer auf Vorliebe. Doch woran liegt das? Welche Gründe halten uns davon ab, regelmäßig oder sogar nur noch mit dem Handy zu bezahlen?
Dabei ist das Zahlen mit dem Smartphone doch eigentlich so einfach und niemand braucht mehr Kleingeld. Das Handy wird zum Geldbeutel, ob im Supermarkt, am Imbiss oder im Warenhaus. Dennoch gibt es gerade bei den deutschen Bürgern großes Bedenken. Einzig bei der jüngeren Generation, die ohnehin Privatsphäre als solches nicht mehr kennt, ist eine gewisse Begeisterung vorhanden.
Gläserner Kunde und die Bonität
Die Bundesregierung hat selbst dafür gesorgt, dass die Akzeptanz solcher Möglichkeiten kritisch beliebt äugelt wird. So hat die Regierung 2016 das Bankgeheimnis abgeschafft. Medial wurde davon nur wenig berichtet. Viele Bürger betrachten seitdem, aber auch seit den ganzen Skandalen um Datenschutz bei den großen Internetkonzernen, die technischen Möglichkeiten weit mehr kritischer, als noch vor einigen Jahren. Gleichwohl entsteht ein kurioses Gegenverhalten. Denn auf der anderen Seiten nutzen eben jene Nutzer die Sozialen Medien auch für ihre privaten Fotos und Posts.
Gleichsam gibt es noch andere Kriterien, die unter Umständen eine Rolle zählen. Auf dem Markt spielen viele Player mit. Nicht nur Google, Apple und andere Finanzunternehmen, sondern eben auch die großen Supermarktketten. Als Beispiel dienen hier Netto und Edeka, die seit geraumer Zeit eigene Apps im Sortiment haben, mit denen der Kunde einfach an der Kasse (noch nicht in allen Filialen) mit dem Smartphone bezahlen kann. Der Betrag wird dann später dem Konto oder der Kreditkarte belastet. Allerdings kann nicht jeder Nutzer dieses Angebot in Anspruch nehmen. Der Dienstleister hinter Netto und Edeka führt zunächst eine Bonitätsprüfung durch, die insgesamt strenger ausfällt, als bei vielen anderen Anbietern.
Zweiklassen-Gesellschaft
Mit dem Handy an der Supermarktkasse zu bezahlen, ist somit auch bei einigen Anbietern eine Sache der eigenen Bonität. Viele Kunden bleiben auf der Strecke, ihnen wird dieser Zahlungsservice derweil verwehrt. In die Zukunft schauend, besteht durchaus auch, dass eine Zweiklassen-Gesellschaft entsteht. Wir kennen dieses ja bereits aus dem Mietermarkt. Der Vermieter entscheidet anhand der Schufaauskunft. Bewerber mit einem niedrigen Schufa-Score fallen automatisch durch. Ähnliches ist derzeit bei einigen Zahlungsapps zu beobachten.
Sicherlich ist dieser Gedanke noch reine Zukunft. Vergessen werden sollte aber in diesem Bezug nicht, das langfristig –nicht nur in der EU- geplant ist, das Bargeld ganz zu verdrängen. Zahlungen würden dann überall nur noch digital erfolgen. Der Schufa-Score würde somit eine wesentlich größere Rolle spielen und die Gesellschaft weiter trennen.
PM