Austausch der BWIHK-Spitzen mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann

Zukunftsthemen für den Erfolg Baden-Württembergs von morgen diskutiert: Digitalisierung der dualen Ausbildung voranbringen, Klimaschutzmaßnahmen der Südwestwirtschaft deutlich herausstellen, Unternehmen mit gut etablierten Instrumenten weiter für KI fit machen

Der heutige Austausch von Spitzenvertretern des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK) mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann stand ganz im Zeichen der Zukunft des Standortes: Wie können die Unternehmen im Land noch besser ihre Maßnahmen im Klima- und Naturschutz bündeln? Was braucht die duale Ausbildung, um den digitalen Wandel im Berufsleben wie auch in der Vermittlung von theoretischen Inhalten optimal zu meistern? Welche Instrumente sind für die Wirtschaft entsprechend ihrer Bedarfe ideal, damit digitale Anwendungen und KI in die Breite der Betriebe Einzug halten kann? Diese zentralen und weitere für den Standort wichtigen Fragen waren heute Gegenstand der Diskussion.

„Baden-Württemberg ist eine der innovativsten Regionen weltweit. Allein 5,6 Prozent unseres Brutto-Inlandsprodukts wenden wir für Forschung und Entwicklung auf. Wir sehen uns derzeit vor großen Herausforderungen wie drohenden Handelskonflikten, Unsicherheiten über technologische Entwicklungen, aber auch dem Rückgang der Artenvielfalt und klimatischen Veränderungen. Diese Probleme lassen sich nur gemeinsam lösen. Ich freue mich daher, mich mit den Spitzen der Industrie- und Handelskammern austauschen zu können“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

BWIHK-Präsident Wolfgang Grenke: „Als IHK-Organisation begrüßen wir den Vorschlag, ein Format zu schaffen, in dem sich Unternehmen gemeinsam Ziele zur Minderung des Energieverbrauchs und der Treibhausgase setzen. Wichtig ist mir hierbei Freiwilligkeit, damit die Betriebe je nach der ihr möglichen Veränderungs- und Innovationsgeschwindigkeit hinzustoßen können und dass ein solches Bündnis – für das wir gerne werben – insbesondere auch KMU mitnimmt und nicht nur große Unternehmen in den Fokus stellt. Grenke betont, dass die Betriebe im Land vielfältig aktiv seien und eine Menge unternähmen. Nicht nur bei Klimaeffizienzmaßnahmen sei die heimische Wirtschaft Spitze im Bund, auch beschäftigten sich über die Hälfte der Unternehmen bereits mit Möglichkeiten zur eigenen Stromerzeugung. „Ein weiteres extrem positives Beispiel ist für mich das BWIHK-Projekt »Energie-Scouts«. In fünf Jahren seit Bestehen haben wir so landesweit rund 2.000 Auszubildende in über 300 Betrieben mit Erfolg zu ‚Scouts‘ qualifiziert, die Einsparpotenziale im Betrieb suchen, finden und entsprechende Lösungen anstoßen“, so Grenke.

Neben Klimaschutz stand auch die duale Aus- und Weiterbildung im Fokus. Grenke betont: „Gerade die Berufsschulen stehen wie die Berufe selbst vor Herausforderungen durch die digitale Transformation, der neben der Praxis in den Betrieben auch im Unterricht Rechnung getragen werden muss. Gleichzeitig kämpfen die Schulen mit Personalengpässen, die sachgerechte Mittelausstattung verlangt entsprechendes Engagement auch in finanzieller Hinsicht.“ Es herrschte Einigkeit, dass dies bedarfsgerecht nicht alleine aus dem DigitalPakt Schule des Bundes kommen wird. Hierzu braucht es eine abgestimmte wie gebündelte Strategie auf Landesebene.

„Die Digitalisierung ist auch für die Aus- und Weiterbildung eine Herausforderung. Unter dem Dach der landesweiten Digitalisierungsstrategie haben wir eine Qualifizierungsoffensive mit einem Fördervolumen von 5 Mio. Euro gestartet. Damit bringen wir Digitalkompetenz auch in die beruflichen Schulen, und erschließen neue Bewerberpotentiale für Lehrkräfte. Bei der Verteilung der Mittel aus dem DigitalPakt beachten wir, dass unsere beruflichen Schulen besonders profitieren werden“, so Ministerpräsident Kretschmann.

Kernelement der Digitalisierung ist Künstliche Intelligenz (KI), die vielfältige Chancen für neue Geschäftsmodelle und Wertschöpfung bietet. In der Betriebspraxis können Prozesse automatisiert und dadurch effizienter gestaltet werden. Dem enormen Potenzial trägt die eigens mit Unterstützung der Wirtschaft aufgelegte Landesstrategie KI Rechnung. Nun gilt es, da sprachen der Ministerpräsident und die IHK-Spitzen mit einer Stimme, erfolgreiche Leuchtturmvorhaben zu verstetigen.

Mit dem Cyber Valley haben wir in Baden-Württemberg einen international herausragenden Forschungsstandort. Das MP3-Format wurde in Deutschland entwickelt, der Durchbruch zum Geschäftsmodell jedoch im Ausland ausgeschöpft. Das soll sich nicht wiederholen. Der Transfer von der Spitzenforschung in die Wirtschaft ist ein herausragend wichtiges Thema. Das betrifft nicht nur die Gründung von Start-ups, sondern auch die Nutzung neuer Technologien bei unseren Unternehmen im Land“, betonte Ministerpräsident Kretschmann.

Grenke ergänzt: „Die Digitalisierungsprämie des Landes ist ein echtes Gewinnermodell, das speziell für KMU-Digitalisierung bis in kleinste Strukturen vereinfacht und finanzierbar macht. Nicht zuletzt die hohe Nachfrage belegt den Erfolg des Modells. Auch der Innovationswettbewerb für den Mittelstand „KI made in BW“ ist ein Programm, welches in der Mitte der Wirtschaft ankommt und zu Recht viel Zuspruch erhält. Beide Maßnahmen haben sich bewährt und hätten damit eine Verstetigung im Rahmen des Maßnahmenpakets zu KI redlich verdient. Wir haben die Wichtigkeit dieser Punkte für unsere IHK-Unternehmen betont und freuen uns, wenn die Politik unsere Anregungen aufnimmt.“

Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag

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