MRS aus Lonsee zum Doppeleinsatz ab in die Lausitz: Porsche Carrera Cup Deutschland und ADAC GTM Masters, Lausitzring.

Mit drei 40-Tonnern, einem 7,5 Tonner und 25 Menschen ging es für die Mannschaft von MRS GT-Racing letzte Woche an den Lausitzring. Hintergrund des Großausflugs: Die Truppe setzte im Porsche Carrera Cup Deutschland und im ADAC GT Masters insgesamt vier Autos ein. „Unsere Trucks transportieren circa 50 Tonnen Fracht von Ulm in die Niederlausitz. Dabei sind drei Porsche GT3 Cup und zwei Nissan GTR mit an Bord“, so Teamchef Karsten Molitor. Die Vorbereitungszeit dafür war extrem knapp, da die Fahrzeuge am Wochenende zuvor noch beim Porsche Supercup Saisonauftakt in Barcelona im Einsatz waren und erst Montagnacht wieder nach Lonsee zurückkehrten.

Das Lausitzring-Wochenende wurde bei glühender Hitze und hohen Asphalttemperaturen gestartet. Den Beginn machte dabei die Nissan-Abteilung im ADAC GT-Masters, die gerade noch rechtzeitig das Einsatzfahrzeug nach dem Crash in Oschersleben wieder dienstbereit hergerichtet hatten.

Als weitere Überraschung präsentierte das Team zudem einen Cupelfer mit der Startnummer 17, auf dem am Lausitzring der Niederländer Max van Splunteren Einzug hielt. „Ich habe mich dazu entschlossen anstelle der Blancpain-Serie den Carrera Cup zu bestreiten. Gerne möchte ich dabei an meine Erfolge aus der GT3 Cup Challenge BeNeLux anknüpfen, allerdings kenne ich die neue Generation des Porsche GT3 Cup, ebenso wie den Lausitzring noch gar nicht. Es wird also eine interessante Prämiere.“, so der 21-jährige Student aus Amsterdam.

Mit harten Bandagen wurde dann an beiden Tagen im Porsche Carrera Cup Deutschland gekämpft, so kam es wie schon bei den beiden vorangegangenen Läufen am Hockenheimring zu knappen Manövern und damit verbunden auch einigen Zwischenfällen. Im Samstagsrennen hatte erneut Christopher Zöchling die Nase unter den Fahrern des Teams vorn. Der Österreicher fand gegen Porsche-Junior Thomas Preining (Konrad Motorsport) lange Zeit keine Lücke, konnte in Runde 16 aber schließlich an seinem Landsmann vorbeiziehen und überquerte als Vierter die Ziellinie. Youngster Marius Nakken (NOR) behauptete sich über die gesamte Renndistanz auf Rang 8, verlor aufgrund eines Bremsplatten aber in der letzten Runde noch zwei Plätze und wurde final auf Platz 10 gewertet. In diesem Zug schaffte es Team-Neuzugang Max van Splunteren noch an dem jungen Norweger vorbei und beendete seinen ersten Lauf im Carrera Cup Deutschland als Achter in der Gesamtwertung.

Die zweitschnellste Rundenzeit im zweiten Qualifying sicherte sich Christopher Zöchling, mit lediglich 0,178 Sekunden Rückstand zur Poleposition. Seine beiden Teamkollegen Marius Nakken und Max van Splunteren konnten sich jeweils den Start von Rang 8 und 10 sichern.

Das zweite Rennen verlief nicht minder spannend, denn von Beginn an setzte Zöchling schon den von der Pole gestarteten Christian Engelhart (GER / BLACK FALCON) unter Druck. Beide Fahrer trennten abschnittsweise nur wenige Zehntelsekunden, jedoch konnte Zöchling in den finalen Runden aufgrund abbauender Reifen das hohe Tempo nicht mehr mitgehen und musste sich auf Platz zwei geschlagen geben. Wenig Glück hatte zudem Rookie Marius Nakken, der schon in der ersten Runde Opfer einer Kollision mit Larry teen Voorde (NDL / Team Deutsche Post by Project1) wurde und seinen Cup-Porsche anschließend beschädigt in der Boxengasse abstellen musste. Besser verlief der Sonntagslauf für Max van Splunteren, der sich über mehrere Minuten hinweg erst gegen die Angriffe von Gabriele Piana (ITA / RN Vision Team BLACK FALCON) und später auch gegen die Attacken von David Kolkmann (GER / Team Deutsche Post by Project1) erwehren musste. Er kam am Ende als Zwölfter ins Ziel und konnte so seine ersten Meisterschafts-Punkte sammeln.

Für den MRS-Nissan ging es am Samstagmittag von der 12. Startreihe in das erste Rennen. Recht bald gelang es Remo Lips einige Plätze nach vorne zu fahren, der Rennspeed des Nissan ist derzeit gut genug um in den Top15 zu mitzuhalten. Besonders auf den langen Geraden des Lausitzring zeigte sich die Stärke des GT-R GT3, als Patrick Huisman (NDL) nach erfolgreich vollzogenem Fahrerwechsel ein sauberes Überholmanöver aus dem Windschatten heraus auf Kontrahent Marc Busch (GER) startete und schließlich an dessen Audi R8 (Twin Busch) vorbeizog. Im Rennverlauf stagnierte das Vorankommen allerdings, sodass Huisman den Nissan nur auf Rang 21 ins Ziel bringen konnte.

Am Sonntag startete der Nissan mit der Nummer 22 dann von einer Reihe weiter vorne ins Renngeschehen. Wie schon am Tag zuvor ging es in den ersten Minuten erneut in den Positionen nach vorne, bis Huisman einen seitlichen Treffer von Nikolaj Rogivue (CHE) im ZAKSPEED-Mercedes erhielt. Der Vorwärtsdrang wurde leider nach dem Boxenstopp gebremst, ein Vergehen beim Fahrerwechsel zog eine Durchfahrtsstrafe nach sich. Hierbei verlor das Team natürlich an Boden, am Ende passierte der Nissan die Ziellinie als 22. Damit galt das Team dennoch als Zweitplatzierter der Trophy-Wertung, wodurch die Fahrerpaarung Lips/Huisman ihre Führung in dieser weiter ausbauen konnte.

Doch auch nach dem Lausitzring-Wochenende wird es nun nicht unbedingt ruhiger für die Mannschaft von MRS GT-Racing, denn schon am Mittwoch muss das Team der Porsche-Abteilung bereits wieder im Fahrerlager in Monaco stehen, wo der dritte Lauf des Porsche Mobil1 Supercup ausgetragen wird. Zu sehen ist dieser live im TV am 28. Mai ab 9:30 Uhr auf Eurosport und Sky.

Weiter geht es im Porsche Carrera Cup Deutschland und der ADAC GT Masters erneut gemeinsam. Vom 9. bis 11. Juni gastieren beide Serien auf der gut vier Kilometer langen Berg- und Talbahn im Herzen der Steiermark, dem Red Bull Ring.

PM

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