Frisch Auf hat, um es gleich auf einen Nenner zu bringen, mit dem knappen Heimsieg gegen den direkten Mitkonkurrenten HC Erlangen alle Abstiegsängste ad Acta gelegt. Es ist, das muss man neidlos anerkennen, eine Leistung welche nur wenige der Mannschaft nach dem kompletten Umbruch zugetraut hatten, zudem der wohl wichtigste Mann im Teampuzzle von Ben Matschke beim langersehnten Auswärtssieg in Hannover sich eine schwere Ellbogenverletzung zuzog. Der schwedische Neuzugang Ludvig Hallbäck, von welchem hier die Rede ist, war die beste Verpflichtung vom sportlichen Leiter in seiner bisherigen Amtszeit.
Der 24-jährige Wirbelwind war und ist der Shootingstar der Grün-Weißen und es war nicht auszudenken was passieren würde, sollte er sich verletzen. Nun aber ist genau dies eingetreten und der Rohdiamant Elias Newel, der hauptsächlich in der dritten Liga bei Oppenweiler/Backnang spielt, packte die Chance beim Schopf und dirigierte das Göppinger Angriffsspiel überragend. Als Ideengeber wie auch Torschütze trat der erst 20-jährige in Erscheinung, er nutzte eiskalt die ihm sich bietende Chance sich in der Beletage des Handballs zu akklimatisieren. CHAPEAU!!! Ein weiterer Gewinner ist für mich der junge Däne Victor Klöve, der in der Offensive zwar noch ziemlich viel Luft nach oben hat, dafür aber seit der Rückrunde der Fels in der Brandung der Defensive von Frisch Auf ist. Für mich war es einer der entscheidenden Schachzüge des Übungsleiters Klöve in die zentrale Position zu stellen, um der Abwehr die entsprechende Stabilität zu verleihen. Dies war absolut notwendig da die Grün-Weißen im Tor bei allen drei Schlussleuten keine Konstanz aufzuweisen hatten. Es ragte zwar immer wieder einer heraus, aber wie gesagt, man kann nur hoffen, dass in der kommenden Spielzeit mit Severas und Buchele mehr Kontinuität zwischen den Pfosten Einzug hält. Luft nach oben in der Offensive hat jedoch nicht nur Klöve sondern im Prinzip die komplette Mannschaft, Waren es in der Vorrunde noch die vielen technischen Fehler welche oft zu unnötigen Niederlagen wie in Erlangen oder Stuttgart führten, waren es in der Rückrunde die vielen freien Würfe die vergeben wurden, sei es vom Kreis von außen oder auch von den Rückraumpositionen. Ein Hoffnungsträger für die Zukunft dürfte auch der von der TSV Hannover/Burgdorf verpflichtete Martin Hanne sein, welcher sowohl defensiv wie offensiv variabel einsetzbar ist und damit zusammen mit Oscar Sunnefeldt im linken Rückraum mit enormer Wurfqualität Akzente setzen kann. Wichtig ist nach dem Sieg gegen Erlangen die Erkenntnis, Frisch Auf kann nun in aller Ruhe und ohne großen Druck die letzten sechs Begegnungen absolvieren und versuchen, in Bietigheim, Potsdam und zu Hause gegen „Biddafeld“ noch Erfolgserlebnisse zu generieren.