Der sportliche Offenbarungseid

Ein gellendes Pfeifkonzert begleitete schon die Auszeit zehn Minuten vor Ende der Partie gegen den TBV Lemgo und dieses wurde noch lauter nach Ende eines blamablen Heimauftrtitts von Frisch Auf. Nach dem schwachen Spiel in Hamburg hatte ich auf eine Trotzreaktion gehofft getreu der der immer wieder geltenden Floskel, „ lächle und sei froh es hätte schlimmer kommen können, also lächelte ich und war froh und es kam schlimmer“. Dieser Auftritt gegen die Ostwestfalen spottet jeder Beschreibung, es war erbärmlich mit anzusehen wie ein in sich geschlossenes Team mit Willensstärke eine Ansammlung von Individualisten ohne erkennbares System auseinander nahm.

Nach solch einer desolaten Leistung habe ich auf die obligatorische Pressekonferenz verzichtet und mich lieber unter die Fans gesellt um deren Meinungen zu hören und ehrlich gesagt lagen diese mit meiner Analyse auf einen Wellenlänge. Der Grundtenor liegt ganz klar bei einem sofortigen Aus für den Trainer sowie einer Neuausrichtung vor allem im sportlichen Führungsbereich spätestens zur neuen Saison. Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, als habe Markus Baur mit dem Kapitel Frisch Auf bereits abgeschlossen und sitzt mehr oder weniger seine Zeit auf der Bank ab. Die Körpersprache die er und auch seine Mannen an den Tag legen sieht leider nicht vielversprechend aus und auch die Ansprache in den Auszeiten ist gelinde gesagt einer Katastrophe. Vielleicht sollte sich die komplette Führungsriege der Grün-Weißen die Ansprachen mal zu Gemüte führen und mit anderen Coaches vergleichen, die fragen nicht ihre Spieler was man machen sollte, sondern die geben klar die Marschroute vor. Auch das DYN-Interview nach dem Spiel als der Coach die taktische 7:6 Variante der Lemgoer zum Selbstschutz lobte ist eine Bankrotterklärung. Florian Kehrmann ist in der Liga ob dieses taktischen Mittels bekannt und Baur hatte mit seinem Team zehn Tage Zeit um sich darauf einzustellen, das Ergebnis ist bekannt. Die Bilanz des Jahres 2024 spricht Bände, 3:7 Zähler aus fünf Spielen gegen Mannschaften die allesamt in der Tabelle hinter den Grün-Weißen lagen. Bedeutet im Umkehrschluss, die Göppinger sind schon allein wegen der kommenden schwierigen Aufgaben wieder im voll Abstiegssog und haben mit derartigen Leistungen wirklich große Probleme die Klasse zu halten. Die Verantwortlichen müssen jetzt handeln. Denn so kann und darf es nicht mehr weitergehen, unabhängig vom sportlichen dividiert man sich von seiner Fangemeinde immer weiter auseinander, denn der Groll der Anhänger ist groß und genau dies sollte in der Chefetage endlich mal vernommen werden. Am Rande des Spieles wurde auch bekannt, Fynn Hofele sowie Sascha Brodbeck, zwei hoffnungsvolle Talente aus der U-19 werden Frisch Auf aufgrund der fehlenden Perspektive verlassen und schließen sich dem Drittligisten VfL Pfullingen an. Allerdings bemüht sich die sportliche Leitung um ein Zweitspielrecht, was jedoch nichts anderes bedeutet, Frisch Auf hat mit den Talenten im Vorfeld keine Silbe über ihre Zukunft gesprochen. Die Nachhaltigkeit scheint in diesem Verein keine Rolle zu spielen, denn Jahr für Jahr wird das Tafelsilber zu Gunsten anderen Vereine verschleudert. Ergo gibt es viel zu tun bei Frisch Auf, die Frage jedoch bleibt, wer packt das an?

 

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