Bedrohliche Lage

Vor exakt elf Monaten, am 30.11.2022 wurde Hartmut Mayerhoffer als Cheftrainer von Frisch Auf beurlaubt und durch Markus Baur ersetzt. Die Chefetage sah sich bei einem Punktestand von 7:21 gezwungen die Reißleine zu ziehen um der Mannschaft neue Impulse zu geben und natürlich in der Hoffnung, der Ex-Nationalspieler zieht den Karren aus dem Dreck. Am Ende war es Rang 14 mit welchem keiner im Umfeld des schwäbischen Traditionsclubs zufrieden war und nach einer nicht nach außen kommunizierter Analyse war allen Verantwortlichen klar, die neue Saison wird besser und soll mit einem einstelligen Tabellenplatz abgeschlossen werden.

Zwar sind die Grün-Weißen nur drei Zähler hinter diesem neunten Tabellenplatz, allerdings ist man auch nur zwei Punkte vom Abstiegsrang entfernt und die nächsten Matches sind echte Herausforderungen. Kommende Woche Freitag Gast des TVB Stuttgart, dann kommt Hannover und last but not least in dieser Trilogie spielen die Göppinger in Erlangen wo bekanntlich der bei Frisch Auf geschasste Mayerhoffer das Sagen hat. Wenn und ich betone wenn es ganz dumm läuft könnte eben jener Ex-Coach seinen Nachfolger ebenfalls in die Wüste schicken, denn verliert man alle drei Partien stehen wieder 7:21 Punkte auf dem Konto. Was aber sind die Gründe für das bisherige schwache Abschneiden? Nun die gibt es zuhauf. Die Mannschaft produziert in jedem Spiel einfach zu viele individuelle und technische Fehler, dieses Manko zieht sich wie ein roter Faden durch die Spielzeit. Hinzu kommt noch die schwache Wurfausbeute auf allen Positionen sowie zu schnelle und überhastete Abschlüsse die oft in einem Konter der gegnerischen Mannschaften münden und von denen in Tore umgemünzt werden. Mein zentraler Kritikpunkt ist allerdings der Hauptverantwortliche auf der Bank der Grün-Weißen, denn taktische Veränderungen während eines Spiels scheinen für ihn ein Fremdwort zu sein. Ganz anders dagegen sein Kollege Jicha vom THW Kiel, welcher am Sonntag rund zehn Minuten vor Schluss Unheil auf seinTeam hereinbrechen sah und deshalb im Angriff auf den siebten Feldspieler setzte, eine Maßnahme die fruchtete. Warum wird so etwas bei Baur nicht angewendet? Die Antwort könnte sein, sein Team beherrscht ja das normale Überzahl schon nicht, wie soll dann sieben gegen sechs funktonieren? Gegen die „Zebras“ wurden in der ersten Hälfte drei Bälle im Überzahlspiel hergeschenkt, weil die Jungs keinen Plan für ein effektives Überzahlspiel haben.  Allgemein ist die Offensive der Göppinger für die Abwehrreihen der Gegner sehr leicht ausrechenbar, denn einstudierte Spielzüge kennt das System Baur nicht. Genauso verhält es sich in der Defensive, außer einer 6:0 Deckung scheinen sie kein anderes Deckungssystem zu kennen und auch hier gab es gegen die Kieler Anschauungsunterricht, die des Öfteren mit einer 3-2-1 Deckung operierten um den Spielfluss der Einheimischen zu hemmen. So etwas wäre in der ersten Halbzeit auch angebracht gewesen um die Kreise des Spielmachers Skipatogu einzuengen, denn der spielte mit der Abwehr der Schwaben mehr oder weniger Katz und Maus. Das Fazit der derzeitigen sportlichen Lage ist eigentlich eine Frage, schafft es Baur mit dieser Mannschaft wieder in die Spur zu kommen? Immer nur Lippenbekenntnise, wir haben gut mitgehalten und können auch die Großen schlagen ziehen nicht mehr, denn Handball ist ein Ergebnissport und an diesen wird Baur gemessen.

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