Leichte Gegner gibt es in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) nicht mehr. Das haben die Ergebnisse des zweiten Spieltags verdeutlicht. Viele Mannschaften liegen von der Leistungsstärke her eng beieinander. Und so wird auch das zweite Heimspiel der Göppinger Bundesliga-Handballerinnen an diesem Samstag um 19 Uhr in der Göppinger EWS-Arena alles andere als ein Selbstläufer: Dennoch soll und muss gegen den Aufsteiger SV Union Halle-Neustadt der erste Sieg her, will man nicht gleich im Tabellenkeller festhängen.
Der Neuling aus Sachsen-Anhalt kommt nach seinem 25:23-Erfolg gegen den Buxtehuder SV am vergangenen Wochenende aber mit reichlich Selbstbewusstsein ins Schwabenland. „Das haben so wohl nur die wenigsten erwartet. Aber das zeigt einmal mehr, dass man in jedem Spiel an seine Leistungsgrenze gehen und 100 Prozent geben muss, weil einfach jeder jeden schlagen kann“, sagt Göppingens Spielführerin Iris Andjic, die mit ihrem Team am Samstag Vollgas geben will, damit die ersten Punkte der Saison aufs Konto wandern. „Das wäre nach den beiden Niederlagen zum Auftakt enorm wichtig für uns. Wir müssen aggressiv zu Werke gehen.“ Über den Kampf zum Spiel finden und den Kontrahenten mit viel Willen in die Knie zwingen, um dann mit dem ersten Sieg im Gepäck etwas beruhigter in die dann dreiwöchige Pause gehen zu können, lautet die Devise.
Neben der langzeitverletzten Jasmina Rebmann-Jankovic und der im Aufbautraining befindlichen Lisa Frey muss Aleksandar Knezevic am Samstag weiterhin auf die bereits in Neckarsulm fehlende Tina Welter verzichten. Welter hatte sich im Training einen Nasenbeinbruch zugezogen und muss vorerst pausieren, dürfte bei der nächsten Partie am 11. Oktober beim FSV Mainz 05 aber in den Kader zurückkehren. Der Trainer und Geschäftsführer der FRISCH AUF Frauen hofft, dass bei seiner Mannschaft am Samstag der Knoten platzt und diese ihr wahres Potenzial abruft. Ein Sieg könne manche Blockade beseitigen und für die nötige Lockerheit sorgen, die im weiteren Saisonverlauf helfen könnte. „Nach den beiden Niederlagen haben wir uns selber etwas Druck auferlegt und unter Zugzwang gebracht, aber wir lassen uns deshalb nicht entmutigen und müssen nun alle Kräfte mobilisieren, um diese Situation erfolgreich zu meistern“, sagt der Göppinger Coach.
Wie die Göppingerinnen am Samstag in ihrem dritten Saisonspiel, gehen die Gäste aus Sachsen-Anhalt diese Runde unter dem Motto „Aller guten Dinge sind drei“ an. Nach den beiden Aufstiegen in den Jahren 1998 und 2018 folgte sofort der Wiederabstieg in die zweite Liga. Das soll dieses Mal anders werden. Und dafür hat der Verein sich mit Alexandra Mazzucco (Thüringer HC), Cecilie Woller (Kopenhagen) und Helena Mikkelsen (VfL Oldenburg) entsprechend verstärkt. Beim 25:23 gegen Buxtehude avancierte Torhüterin Anica Gudelj mit ihren Paraden zur Matchwinnerin, deren Schwester Maria seit dieser Spielzeit ebenfalls für die „Wildcats“ aufläuft. Den überraschenden Trainerwechsel kurz vor Saisonbeginn scheint die Mannschaft gut weggesteckt zu haben. Wegen unterschiedlicher Ansichten in mehreren Bereichen folgte der bisherige Leiter der Geschäftsstelle und A-Lizenz-Inhaber Jan-Henning Himborn auf den freigestellten Christian Denk.
In der Saison 2018/2019 konnten die FRISCH AUF Frauen die Saalestädterinnen zweimal deutlich bezwingen. Darauf dürfe man jedoch nichts geben, mahnt Knezevic. „Die jetzige Hallenser Mannschaft ist stärker besetzt und mit der damaligen nicht mehr zu vergleichen.“ So wäre man unterm Hohenstaufen zufrieden, wenn die Punkte mit einem knappen Ergebnis eingeheimst werden könnten. Schließlich bringt auch ein Arbeitssieg zwei Punkte.
PM FRISCH AUF Göppingen Frauen Frank Höhmann