Muskelzucken und leichtes Kribbeln, heftige Krämpfe oder Zuckungen: Ein epileptischer Anfall kann sich ganz unterschiedlich zeigen. Unterschätzen sollte man solche Anfälle auf keinen Fall und schon bei ersten Anzeichen einen Arzt aufsuchen. Doch wie groß ist die Gefahr, einen epileptischen Anfall zu erleiden und welche Ursachen kann es dafür geben?
Die Wahrscheinlichkeit, einen epileptischen Anfall zu erleiden steigt mit zunehmendem Alter. Dies zeigen aktuelle Zahlen zur Epilepsie von Versicherten der AOK Baden-Württemberg, die als gesetzliche Krankenkasse rund 40 Prozent der Menschen im Südwesten betreut. Besonders betroffen sind dabei Menschen ab 75 Jahren.
Im Landkreis Göppingen ist die Zahl der Erkrankten danach in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, von 1362 erkrankte Versicherte im Jahr 2008 um mehr als 16 Prozent auf 1587 im Jahr 2014. Dabei bleibt festzuhalten, dass die Wahrscheinlichkeit, an Epilepsie zu erkranken, allgemein gering bleibt. Nur etwa 1,46 Prozent der Versicherten im Landkreis Göppingen mussten sich 2014 wegen ihrer epilepsiebedingten Leiden in ambulante oder stationäre Behandlung begeben.
Die Ursachen von Epilepsie sind vielfältig und nicht immer nachweisbar. „Kopfverletzungen, zum Beispiel nach Stürzen beim Ski- oder Fahrradfahren, können ebenso eine Ursache sein wie Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Bluthochdruck oder Infektionskrankheiten“, erklärt PD Dr. med. Sabine Knapstein von der AOK Baden-Württemberg.
Wichtig ist, dass unbedingt ein Arzt aufgesucht wird, wenn es zu einem epileptischen Anfall kommt. „Dieser kann dann den Patienten mittels Elektroenzephalografie (EEG) genau untersuchen und eine Entscheidung über eine Therapie fällen“, sagt Knapstein. „Ob eine Therapie nötig ist und wie lange sie andauert, ist immer auch eine individuelle Entscheidung. Sie hängt von der Schwere der auftretenden Anfälle ab und wird nach ausführlicher Beratung gemeinsam mit dem Arzt getroffen.“
PM
