Digital Health – was steckt dahinter?

In nahezu allen Bereichen hält die Digitalisierung Einzug. Jetzt soll auch das gesamte Gesundheitswesen digitalisiert werden. Davon versprechen sich zahlreiche Fachleute mehrere Vorteile. Die medizinische Versorgung von Patienten soll optimiert werden. Gleichzeitig lassen sich Kosten einsparen. Auch die gesamte Verwaltung soll verschlankt werden. Digital Health umfasst nicht nur einen einzelnen Bereich, sondern das gesamte Gesundheitssystem. Analog zum Begriff Industrie 4.0 wird daher auch schon von Medizin 4.0 gesprochen. Nachfolgend wird näher beschrieben, wie die Digitalisierung aussehen soll.

E-Health wird schon bals zum Standard

Ein wesentlicher Teil von Digital Health ist das sogenannte E-Health. Dabei geht es um die Informations- und Kommunikationstechnik innerhalb medizinischer Einrichtungen. Ein typisches Beispiel wäre das elektronische Rezept, das schon im Jahre 2024 eingeführt werden soll. Zudem wird über eine elektronische Gesundheitskarte und auch über die elektronische Patientenakte geredet. Diese wird als ePA bezeichnet und kann sich als äußerst nützlich erweisen. Der größte Nutzen besteht darin, dass jeder Arzt und auch jede Klinik einen Zugriff auf die jeweilige Akte des Patienten bekommen kann. Falls ein Patient unter einer chronischen Erkrankung wie beispielsweise Diabetes leidet, ist diese Information auch für andere Fachärzte von Bedeutung. Auch die Medikationen könnten darin aufgelistet sein. Diese Information ist ebenfalls wichtig für eine korrekte Behandlung. Damit könnte ein Facharzt sofort auf Informationen zugreifen und müsste nicht erst umständlich eine Anfrage beim Hausarzt stellen.

KI spielt im Digital Health eine zunehmende Rolle

In vielen Bereichen hat die künstliche Intelligenz bereits Einzug gehalten. Insbesondere in bildgebenden Diagnosen werden moderne Geräte genutzt, in denen mit KI gearbeitet wird. Dadurch bekommen Ärzte deutlich bessere Ergebnisse. Im chirurgischen Bereich unterstützen KI-gesteuerte Roboter den Arzt, wenn es auf höchste Präzision ankommt. KI-basierte Technologien kommen auch schon in der gesundheitlichen Prävention zum Einsatz. Aufgrund von einigen Daten wie Blutergebnisse oder andere Messwerte kann die Technik errechnen, ob ein Patient an Demenz erkrankt oder eine andere Krankheit drohen könnte. Zudem lassen sich mit dieser Technik Vorhersagen treffen, wie ein Patient eine geplante Behandlung verträgt. Die moderne Technik ermöglicht den Ärzten eine sehr viel bessere Behandlung und verhindert, dass es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommt.

M-Health und Wearables

Unter dem Begriff M-Health werden sämtliche Möglichkeiten zusammengefasst, die mit Mobiltelefonen verfügbar sind.  Inzwischen gibt es zahlreiche Apps, mit denen die eigene Gesundheit überwacht werden kann. Beispielsweise lässt sich mit modernen Messsystemen der Blutzuckerspiegel kontinuierlich messen. Die Ergebnisse werden mittels Bluetooth auf das Smartphone übertragen. Noch mehr Methoden zur Überwachung bieten die sogenannten Wearables. Als bereits bekanntes Beispiel ist die Smartwatch zu nennen. Mit dieser kann auch der Blutdruck sowie der Pulsschlag gemessen werden. Die Möglichkeiten im Bereich von M-Health und Wearables werden in der Zukunft wahrscheinlich noch sehr viel umfangreicher werden.

Onlinekurse für Ärzte

Auch Ärzte müssen sich kontinuierlich weiterbilden. Da im Gesundheitsbereich ständig geforscht und entwickelt wird, gibt es immer wieder Neuerungen. Darüber müssen sich selbstverständlich auch die Ärzte informieren, um ihren Patienten immer die optimale Behandlung anbieten zu können. So ist es beispielsweise möglich, an einer Weiterbildung für psychosomatischen Grundversorgung online für Ärzte teilzunehmen. Im Bereich der psychosomatischen Grundversorgung gibt es noch sehr viele Defizite. Ärzte können keine Leistungen dieser Art erbringen, weil es sich um eine langwierige Diagnose und Behandlung handelt. Die dafür aufgebrachte Zeit können sie nicht mit der Krankenkasse abrechnen. Jeder Arzt, der an solch einer Weiterbildung teilnimmt, bekommt jedoch ein entsprechendes Zertifikat. Damit hat er die Möglichkeit, psychosomatische Diagnosen und Behandlungen mit den Krankenkassen abzurechnen. Das ist sehr sinnvoll, weil dadurch viele überflüssige Fehlbehandlungen vermieden werden.

Es gibt jedoch noch weitere Fachgebiete, in denen Ärzte sich online weiterbilden können. Welches Gebiet infrage kommt, hängt zumeist von dem jeweiligen Arzt und seiner Qualifikation ab. Für die meisten Ärzte lohnt es sich, eine Weiterbildungsmaßnahme durchzuführen. Damit können nicht nur die Patienten besser versorgt werden. Es lassen sich auch neue Einnahmequellen generieren.

Gesünder Leben mit DiGAs

Die Abkürzung DiGAs steht für digitale Gesundheits Apps. Es handelt sich um Apps, die auf dem Smartphone installiert werden und erkrankten Menschen das Leben erleichtern. In diesem Bereich ist Deutschland sogar ein Vorreiter. Es ist das einzige Land auf der Welt, das derartige Apps als Kassenleistung anbietet.

Digital Health in der Verwaltung und Abrechnung

Nicht nur direkt in der medizinischen Versorgung spielt die Digitalisierung eine zunehmende Rolle. Das Gleiche gilt auch für die Verwaltung. Medizinische Leistungen abzurechnen, ist für die meisten Ärzte und Kliniken ein enormer Verwaltungsaufwand. In digitaler Form ließe sich der Aufwand deutlich verringern. Es bräuchten dann nur noch die Daten von der elektronischen Patientenakte in die Abrechnungssoftware übertragen zu werden. Damit würden Ärzte mehrere Stunden an Arbeitszeit sparen. Zudem treten nicht mehr so schnell Flüchtigkeitsfehler auf. Auch für die Krankenkassen wäre es vorteilhaft, wenn nicht jede Abrechnung manuell überprüft werden müsste.

Welche Probleme könnten durch Digital Health auftreten?

Datenschützer befürchten, dass bei einer elektronischen Verarbeitung von Gesundheitsdaten der Patienten unbefugte Personen einen Zugriff darauf bekommen könnten. Ob diese Befürchtungen gerechtfertigt sind, lässt sich bezweifeln. Mittlerweile gibt es diverse Sicherheitstechniken, die eine sichere Datenübertragung und Speicherung ermöglichen. Das wird auch von verschiedenen IT-Fachleuten immer wieder bestätigt. Ein viel größeres Problem besteht darin, dass sich sehr viele Ärzte grundsätzlich mit technischen Neuerungen schwer tun. Das ist schon daran zu erkennen, dass die meisten Ärzte immer noch Befunde per Fax verschicken. Diese schon längst veraltete Technik spielt in keinem anderen Bereich mehr eine Rolle.

Zusammenfassung

Durch Digital Health wird das gesamte Gesundheitswesen digitalisiert. Dazu gehören moderne medizinische Geräte, die mit künstlicher Intelligenz arbeiten, elektronische Gesundheitskarten und Patientenakten sowie digitale Abrechnungsverfahren. Dadurch können Patienten besser behandelt werden. Ärzte und Kliniken sparen eine Menge Zeit, um die erbrachten Leistungen mit den Krankenkassen abzurechnen.

 

PM

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