Bei der diesjährigen Eröffnung der Caritas-Woche der Diözese Rottenburg-Stuttgart am 17. September in der katholischen Kirche St. Maria in Geislingen/Steige warb die Caritas unter dem Motto der Jahreskampagne „Für Klimaschutz, der allen nutzt“ für eine sozial gerechte Ausgestaltung der Umweltpolitik. Dabei wurde nicht nur der Klimaschutz, sondern vor allem die sozialen Folgen im Zusammenhang mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ thematisiert.
Nach einem festlichen Gottesdienst mit Weihbischof Matthäus Karrer, Diözesancaritasdirektor Oliver Merkelbach und Dekan Martin Ehrler moderierte die Leiterin der Caritas-Region Fils-Neckar-Alb Lisa-Kappes-Sassano gemeinsam mit Fachleiterin Helga Rütten eine Gesprächsrunde zum Thema sozialgerechte Nachhaltigkeit. Weihbischof Karrer und Diözesancaritasdirektor Merkelbach nahmen gemeinsam mit Ministerin Nicole Razavi, Landrat Edgar Wolff und Oberbürgermeister Frank Dehmer Stellung für die soziale Ausgestaltung von Klimaschutz.
Deutlich wurde im Lauf der Diskussion, dass gerade Menschen in Armut, die selbst einen geringeren CO2-Ausstoß haben, besonders betroffen sind. Sie fliegen nicht in den Urlaub und fahren in der Regel kein Auto. Gleichwohl haben sie aber oft überdurchschnittlich stark unter den Folgen des Klimawandels zu leiden, da sie weniger Mittel haben, die Folgen für sich abzufedern. Sie wohnen beispielsweise an stark befahrenen Straßen und in schlecht isolierten Wohnungen mit hohen Heizkosten.
Die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion waren sich darin einig, dass ein sozial gerecht gestalteter Klimaschutz vor allem die Armen in den Blick nehmen muss. Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen im Land, sprach sich ebenso für eine sozial gerechte Umweltpolitik aus und lobte insgesamt das Engagement auch im Geislinger Tafelladen, wo sie sich regelmäßig selbst einen Eindruck verschafft. Edgar Wolff, Landrat im Landkreis Göppingen dankte der Caritas für ihr Engagement und warb darum, in Zeiten knapper werdenden Ressourcen gemeinsam nach Lösungen zu schauen. Geislingens Oberbürgermeister Frank Dehmer bewies sein soziales Engagement, indem er auf sein Mitwirken als Beirat im Projekt „TürÖffner“ verwies, das Wohnraum für sozial benachteiligte Menschen schaffen bzw. akquirieren will, da er durchaus die Potentiale in Geislingen dafür sieht.
Caritas und Kirche schaffen Wohnraum für Benachteiligte – Nominiert für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis
Diözesancaritasdirektor Oliver Merkelbach verwies auf die gemeinsame Nachhaltigkeitsstrategie des Caritasverbandes und fügte hinzu: „Für unser Engagement sind wir für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis nominiert worden, der in diesem Jahr zusammen mit dem Bundesumweltministerium und dem DIHK an besonders vorbildliche Unternehmen vergeben wird.“ Weihbischof Matthäus Karrer beleuchtete in seinem Statement das Engagement der Diözese, die seit vier Jahren mit durch die Unterstützung der „Kirchlichen Wohnraumoffensive“ Menschen zu einer Wohnung verhilft.
Das Publikum, das zunächst der Diskussion gelauscht hatte, nahm im Anschluss die Gelegenheit wahr, um sich vor Ort über die Dienste der Caritas zu informieren und mit den Mitarbeiter*innen ins Gespräch zu kommen.
Foto (Henriette Adelsbach): Machten sich gemeinsam mit „Jenny“ von der Caritas-Kampagne (links) stark für eine soziale gerechte Umweltpolitik: Geislingens Oberbürgermeister Frank Dehmer, Landrat Edgar Wolff, Caritas-Regionalleiterin Kappes-Sassano, Ministerin Nicole Razavi, Weihbischof Matthäus Karrer, Caritas-Fachleiterin Helga Rütten und Diözesancaritasdirektor Oliver Merkelbach (v. l.).
PM Caritas Region Fils-Neckar-Alb