Göppingen: WHG ist landesweite Pilotschule

 „Das Werner-Heisenberg-Gymnasium ist als eine von nur vier Pilotschulen in ganz Baden-Württemberg für den Schulversuch ‚Tablets an allgemeinbildenden Gymnasien‘ ausgewählt worden“, freut sich Oberbürgermeister Guido Till über die erfolgreiche Bewerbung der Schule, die von Anfang an von der Stadt unterstützt wurde.

In den vier Pilotschulen – neben dem Göppinger WHG sind dies im Bezirk Karlsruhe das Helmholtz-Gymnasium Karlsruhe, im Bezirk Freiburg das Marta-Schanzenbach-Gymnasium Gengenbach und im Bezirk Tübingen das Friedrich-List-Gymnasium Reutlingen – beginnen jeweils zwei siebte Klassen im Schuljahr 2016/2017 mit dem Versuch, je zwei weitere siebte Klassen folgen im Schuljahr 2017/2018. Jede teilnehmende Klasse soll drei Jahre lang den Tablet-Einsatz im Unterricht erproben. „Die Zuschüsse des Kultusministeriums belaufen sich auf jeweils 13.500 Euro pro teilnehmender Klasse, also auf insgesamt 54.000 Euro pro Schule“, weist das Stadtoberhaupt auf den nicht unerheblichen finanziellen Aspekt hin. Dieser Betrag sei ausschließlich für den Erwerb von Hardware zur Durchführung des Projekts in den vier teilnehmenden Klassen bestimmt. Ein kommunaler Eigenanteil bei der Beschaffung der Geräte und dem Ausbau der notwendigen Ausstattung sei über den vorhandenen Medienetat des Fachbereichs Schule, Sport, Soziales gewährleistet. „Viel wichtiger ist mir aber der pädagogische Ansatz, die Kinder und Jugendlichen frühzeitig auf den sinnvollen Umgang mit dem Internet einzustimmen“, so OB Guido Till weiter. „Die Möglichkeiten und Chancen, aber auch die Grenzen und Gefahren der Digitalisierung zu erkennen und zu beherrschen, gehört zum heutigen Bildungsauftrag.“ Die Stadt habe daher die Anträge sowohl des Werner-Heisenberg-Gymnasiums wie auch des Freihof-Gymnasiums von Anfang an voll unterstützt, verweist Till auf sein entsprechendes Schreiben vom 4. Juli an das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport in Baden-Württemberg. „Mit Interesse und Stolz hat auch der Ausschuss für Soziales und Schulen des Gemeinderates am 23. Juni auf die beiden Göppinger Bewerbungen zum Modellversuch reagiert“, berichtet Erste Bürgermeisterin Gabriele Zull. „Der ASS hat dem Vorhaben zustimmend seine Unterstützung ausgesprochen.“ Beide Gymnasien, so Zull weiter, verfügen über ein engagiertes und kompetentes Kollegium, welches der Digitalisierung aufgeschlossen und engagiert gegenüber steht.

Stolz zeigt sich Oberstudiendirektorin Susanne Stephan, Leiterin des Werner-Heisenberg-Gymnasiums, über die Auswahl des WHG: „Wir freuen uns, dass wir ab September mit zwei 7. Klassen starten. Die Klassen haben wir bereits ausgelost und sind dabei, die unterrichtenden Lehrkräfte zu informieren.“ Schließlich findet bereits vom 9. bis 11. November in Bad Wildbad speziell für die vier Pilotschulen ein vom Kultusministerium organisierter Workshop statt. Pro Schule können zehn Personen an diesem Lehrgang teilnehmen. „Für Ihre bisherige und zukünftige Unterstützung bei diesem Projekt danken wir Ihnen und der Stadt Göppingen sehr“, so Susanne Stephan in einer E-Mail, die an Oberbürgermeister Guido Till und Erste Bürgermeisterin Gabriele Zull ging.

 

Zum Hintergrund

Die Digitalisierung an Schulen ist eine der großen Herausforderungen für Land und Kommunen in der neuen Legislaturperiode des Landtags. Die Koalitionsvereinbarung von GRÜNEN und CDU stellt hierfür wichtige Weichen, damit das Land Baden-Württemberg die Schulen auf ihrem Weg in das digitale Zeitalter unterstützt und fördert. Im Rahmen eines mehrjährigen Schulversuchs erprobt das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, beginnend mit dem Schuljahr 2016/2017, den Einsatz von Tablets im Unterricht an allgemeinbildenden Gymnasien. Der Schulversuch wird vom Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung der Universität Tübingen wissenschaftlich begleitet. Ziel der wissenschaftlichen Evaluation ist es, den Mehrwert des Einsatzes digitaler Endgeräte insbesondere in den Fächern Mathematik, Englisch, Geschichte und den Naturwissenschaften für das fachliche Lernen darzustellen. Im Fach Geschichte beispielsweise soll das „mBook“ als digitales Lehrwerk verwendet werden. Dieses multimediale Geschichtsbuch soll bis zum Start des Projekts in Form einer Baden-Württemberg-Ausgabe für Tablets vorliegen. Die Wahl des Betriebssystems (iOS, Android, Windows) der Tablets erfolgt durch die einzelnen Schulen, wobei pro Schule nur ein Betriebssystem verwendet werden darf.

PM

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