Im Trend: Zunahme vor allem an beruflichen Gymnasien und im Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf
Im laufenden Schuljahr 2014/15 besuchen knapp 358 100 Schülerinnen und Schüler die öffentlichen beruflichen Schulen Baden‑Württembergs im Geschäftsbereich des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport. Die vorläufige Auswertung der amtlichen Schulstatistik durch das Statistische Landesamt ergab dabei einen leicht abnehmenden Trend von knapp 900 Schülerinnen und Schülern (−0,2 Prozent) gegenüber dem vorangegangenen Schuljahr.
Innerhalb der einzelnen Schularten entwickelten sich die Schülerzahlen mit unterschiedlicher Tendenz. An beruflichen Gymnasien hat die Zahl der Schülerinnen und Schüler erneut zugenommen. Auch im Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf (VAB) ist eine Zunahme zu verzeichnen. An den Teilzeit-Berufsschulen, den Berufsfachschulen und den Berufsoberschulen hingegen sind die Schülerzahlen rückläufig. An den Berufskollegs und den Fachschulen entsprechen die Schülerzahlen weitgehend dem Vorjahresniveau. An den beruflichen Gymnasien war durch den in den letzten Schuljahren erfolgten Ausbau weiterhin ein Anstieg der Schülerzahl um knapp 2 600 auf nun rund 61 180 zu verzeichnen. Auch im VAB stieg die Schülerzahl um gut 900 auf nun 4 820 an. Die Zunahme geht vor allem auf das »Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf mit Schwerpunkt Erwerb von Deutschkenntnissen« (VABO) zurück. Junge Flüchtlinge und Zuwanderer werden hier gezielt auf den Einstieg in die Berufs- und Arbeitswelt in Deutschland vorbereitet, was vor allem durch intensiven Sprachunterricht gewährleistet werden soll. Rund die Hälfte der Schülerschaft öffentlicher beruflicher Schulen wird an einer Teilzeit-Berufsschule unterrichtet, wo der schulische Teil der Berufsausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen erfolgt. Mit einem Rückgang um fast 3 100 Schülerinnen und Schülern besuchen knapp 187 640 jungen Menschen diese Teilzeit-Berufsschulen (einschließlich Sonderberufsschulen), das sind so wenige wie nie zuvor. An den Berufsfachschulen des Landes sank die Schülerzahl um gut 1 200 auf nun rund 42 000. Die Teilnehmerzahl an den Berufsoberschulen ist ebenfalls rückläufig. Mit gut 2 200 jungen Erwachsenen besuchen rund 200 weniger diese Einrichtungen des Zweiten Bildungswegs als im Vorjahr. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die an einem Berufskolleg unterrichtet werden, liegt mit knapp 46 660 auf dem Vorjahresniveau. Mit rund 13 400 besuchen fast ebenso viele Weiterbildungswillige die Fachschulen wie im vorangegangenen Schuljahr.
Schüler an öffentlichen beruflichen Schulen*) in Baden-Württemberg seit dem Schuljahr 2000/01 nach Schularten | ||||||||||
Schuljahr | Schüler an beruflichen Schulen insgesamt | Ver-änderung gegen-über dem Vorjahr | davon an/im | |||||||
Berufsschulen1) | Berufsschulen Vollzeit |
Vorqualifizierungsjahr Arbeit/ Beruf2) |
Berufsfachschulen3) | Berufskollegs | Berufsoberschulen4) | Fachschulen | Beruflichen Gymnasien | |||
Anzahl | % | Anzahl | ||||||||
*) Im Geschäftsbereich des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport.1) Einschließlich Sonderberufsschulen und Berufsgrundbildungsjahr-Teilzeit.2) Bis zum Schuljahr 2012/13: Berufsvorbereitungsjahr.
3) Einschließlich Sonderberufsfachschulen und Berufseinstiegsjahr. 4) Berufsaufbauschulen, Technische Oberschulen, Wirtschaftsoberschulen und Oberschulen für Sozialwesen. 5) Vorläufige Ergebnisse, gerundet. Abweichung in der Summe durch Runden der Zahlen. |
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2000/01 | 346.859 | 2,4 | 207.381 | 202 | 11.174 | 46.841 | 31.535 | 1.602 | 10.995 | 37.129 |
2001/02 | 351.599 | 1,4 | 209.285 | 234 | 11.220 | 46.710 | 32.763 | 1.751 | 11.369 | 38.267 |
2002/03 | 354.235 | 0,7 | 205.921 | 196 | 11.885 | 48.262 | 34.450 | 1.908 | 11.892 | 39.721 |
2003/04 | 355.719 | 0,4 | 197.747 | 271 | 13.258 | 50.774 | 38.626 | 2.075 | 11.968 | 41.000 |
2004/05 | 357.108 | 0,4 | 194.695 | 273 | 13.676 | 52.355 | 40.353 | 2.062 | 11.829 | 41.865 |
2005/06 | 359.813 | 0,8 | 194.429 | 290 | 13.520 | 53.461 | 41.298 | 2.125 | 11.519 | 43.171 |
2006/07 | 363.946 | 1,1 | 197.722 | 302 | 12.338 | 54.189 | 41.687 | 2.061 | 11.354 | 44.293 |
2007/08 | 371.614 | 2,1 | 205.253 | 299 | 6.797 | 58.103 | 42.072 | 2.036 | 11.520 | 45.534 |
2008/09 | 377.237 | 1,5 | 211.083 | 268 | 4.176 | 57.956 | 43.263 | 2.099 | 12.049 | 46.343 |
2009/10 | 376.956 | −0,1 | 208.071 | 293 | 3.796 | 55.902 | 44.960 | 2.359 | 13.118 | 48.457 |
2010/11 | 369.538 | −2,0 | 201.053 | 250 | 3.686 | 52.967 | 45.274 | 2.603 | 13.411 | 50.294 |
2011/12 | 362.061 | −2,0 | 195.839 | 273 | 3.552 | 49.842 | 44.279 | 2.706 | 13.128 | 52.442 |
2012/13 | 357.273 | −1,3 | 193.479 | 241 | 3.515 | 44.192 | 44.784 | 2.652 | 13.251 | 55.159 |
2013/14 | 358.993 | 0,5 | 190.730 | 249 | 3.874 | 43.208 | 46.413 | 2.415 | 13.481 | 58.623 |
2014/155) | 358.100 | −0,2 | 187.640 | 240 | 4.820 | 41.980 | 46.660 | 2.210 | 13.400 | 61.180 |
© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2015