Internationaler Gedenktag „NEIN zu Gewalt an Frauen“

Das Regierungspräsidium Stuttgart beging heute (Montag, 26. November 2018) zum zehnten Mal in Zusammenarbeit mit der Organisation „Terre des Femmes“ den internationalen Gedenktag „NEIN zu Gewalt an Frauen“. Regierungspräsident Wolfgang Reimer sprach anlässlich des gestrigen Gedenktages zusammen mit Isabel Bergner und Barbara Matten von Terre des Femmes (TdF) Grußworte um auf den Gedenktag aufmerksam zu machen. Im Beisein von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Regierungspräsidiums Stuttgart wurde anschließend die Gedenkfahne im Innenhof des Regierungspräsidiums in Stuttgart-Vaihingen gehisst, um damit ein starkes und sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen zu setzen. Der Schwerpunkt der diesjährigen Aktion ist das Thema „Mädchenkampagne“.

Regierungspräsident Reimer betonte: „Mit der heutigen Fahnenaktion setzen wir ein wichtiges Zeichen. Es reicht jedoch nicht aus, einmal im Jahr einen Gedenk- oder Aktionstag abzuhalten um der Gesellschaft die abscheulichen Missstände vor Augen zu führen. Diesen Frauen und Mädchen muss geholfen werden – und zwar an jedem Tag im Jahr. Daher unterstütze ich diese Aktion und die Arbeit von Terre des Femmes und plädiere für eine respektvolle und wahre Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern sowie Mädchen und Jungen.“

Isabel Bergner erläuterten die diesjährige Mädchenkampagne „Jetzt Mädchen stärken – #es ist nicht alles rosarot“: „Es sind besonders Mädchen, die von Frühehen, Genitalverstümmelung, Mädchenhandel, Zwangsprostitution, Zwangsverheiratung und sexualisierter Gewalt betroffen sind. Daher fordern wir insbesondere Mädchenschutz und Gewaltprävention, die gesetzliche Verpflichtung aller sog. „U-Vorsorgeuntersuchungen“, damit Misshandlung frühzeitig erkennbar wird und vor allem in Bildungseinrichtungen ein Verbot der Mädchenverschleierung bis zur Volljährigkeit.“

Derzeit thematisiert TdF die Frühverschleierung von Mädchen über eine unterschriftsgestützte Petition „Kopf frei“, die der Bundesregierung übergeben wird.

„TdF geht es dabei um den Schutz der Rechte der Mädchen und ihrer freien, selbstbestimmten Entfaltung in der Gesamtgesellschaft. Denn wir müssen uns bewusst sein, dass die Frühverschleierung Mädchen in einem Ausmaß konditioniert, dass sie das Kopftuch später nicht mehr ablegen können. Heranwachsende stehen nicht selten bis zur Volljährigkeit in finanzieller und rechtlicher Abhängigkeit vom Elternhaus. Zudem unterliegen „Teenager“ einem starken Einfluss durch ihr soziales Umfeld und ihre Altersgruppe.“, ergänzte Barbara Matten. Abschließend dankten Sie dem Regierungspräsident sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Unterstützung.

Anlässlich der Fahnenaktion erinnerte Regierungspräsident Reimer auch an die erschreckenden Zahlen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zur Partnerschaftsgewalt, welche vergangene Woche vorgestellt wurden: „Die neueste Statistik bestätigt, was wir eigentlich schon lange wissen: die Gewalt erfolgt häufig durch Personen aus dem engsten Umfeld der betroffenen. Die neue Kampagne zum Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ soll den Betroffenen wieder Mut machen, aber auch das Bewusstsein von Menschen im Umfeld der Opfer stärken.“

 

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Hintergrundinformationen:

Traditionell wird am 25. November insbesondere mit einer Fahnenaktion der drei mutigen Schwestern Mirabal gedacht, die am 25. November 1960 wegen ihrer politischen Aktivitäten gegen den Diktator Trujillo vom militärischen Geheimdienst der Dominikanischen Republik nach monatelanger Folter ermordet wurden. 1981 würdigten Teilnehmerinnen auf einem Treffen lateinamerikanischer und karibischer Frauen in Kolumbien den Mut der Mirabal-Schwestern und riefen ihren Todestag zum Gedenktag für Frauen und Mädchen aus, die Opfer von Gewalt geworden sind. Seit 1990 ist der 25. November auch von den Vereinten Nationen als internationaler Gedenktag anerkannt. Terre des Femmes initiiert und veranstaltet dazu an vielen Orten Fahnenaktionen. Weitere Informationen unter https://www.frauenrechte.de/online/themen-und-aktionen/fahnenaktion

TERRE DES FEMMES e.V., eine 1981 gegründete gemeinnützige Menschenrechtsorganisation für Frauen und Mädchen, unterstützt durch internationale Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit, Aktionen, Einzelfallhilfe und Förderung von einzelnen Projekten Frauen und Mädchen und setzt sich dafür ein, dass Frauen und Mädchen ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben führen können und unveränderliche Rechte genießen. Zurzeit hat der Verein rund 2700 Mitglieder und viele Frauen engagieren sich bundesweit ehrenamtlich in Städtegruppen. In Zusammenarbeit mit der Bundesgeschäftsstelle informieren die Gruppen die Öffentlichkeit über Ausbeutung, Misshandlung und Verfolgung von Frauen mittels Infoveranstaltungen und -ständen, Medien- und Lobbyarbeit, Vorträgen und Unterschriftenkampagnen. Weitere Informationen finden sich unter https://www.frauenrechte.de/online/index.php

Weitere Informationen zum Negativpreis „Der zornige Kaktus“ finden sich unter http://www.frauenrechte.de/online/index.php/themen-und-aktionen/frauenfeindliche-werbung/negativ-preis-der-zornige-kaktus

 

Regierungspräsidium Stuttgart

 

 

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