Deutsche Umwelthilfe zum Tag der Bauindustrie: „Bundesregierung katapultiert Baupolitik zurück in Vergangenheit und riskiert Klimaschutz und Bezahlbarkeit“

Heute treffen sich alle zuständigen Bundesministerinnen und -minister mit Branchenvertretern sowie Bundeskanzler Scholz, um über die Entwicklung der Bauindustrie zu diskutieren. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert die Bundesregierung auf, ein grundlegendes Umsteuern in der Baupolitik einzuleiten.

Dazu sagt DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz:

Die Baupolitik der Bundesregierung richtet sich offenbar nach dem Motto ‚zurück in die siebziger Jahre‘. Statt nachhaltigen und bezahlbaren Wohnraum im Bestand zu schaffen, soll auf Drängen von Bundeskanzler Scholz der Neubau auf der grünen Wiese vorangetrieben werden. Das beschleunigt Flächenfraß und Naturzerstörung, heizt die Klimakrise an und verschwendet Ressourcen, dafür klingeln die Kassen der Investoren. Noch dazu stellt die Ampel-Regierung im sogenannten Förderprogramm ‚Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment‘ einen milliardenschweren Freifahrtschein für die Immobilienwirtschaft aus. Obwohl das Förderprogramm mit  ‚klimafreundlich‘ gelabelt werden soll, fehlen entsprechende zielkonforme Klimaschutzvorgaben zur Begrenzung des Energiebedarfs im Betrieb sowie zum nachhaltigen Bauen.

Am Ende zahlen Bewohnerinnen und Bewohner für die Untätigkeit der Bundesregierung mit einer unnötig hohen Nebenkostenabrechnung. Damit die nachhaltige Bauwende in Gang kommt, brauchen wir Vorgaben, die sicherstellen, dass Gebäude mit so wenig Energie wie möglich in der Nutzungsphase auskommen. Das nachhaltige Bauen muss zur Norm werden und darf nicht zu einem bloßen ‚Nice to have‘ verkommen. Die unausgegorenen Vorschläge von Bauministerin Klara Geywitz dienen weder dem Klimaschutz noch der Bezahlbarkeit. Wir fordern die Bundesregierung auf, den Wohnungsbedarf endlich ressourcenschonend, klimafreundlich und bezahlbar zu decken – indem sie den Gebäudebestand in den Mittelpunkt stellt und konsequent auf energetische Sanierung und Umbau setzt.“

PM Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH)

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